Neue nikotinabhängige Generation mit E-Zigaretten.

E-Zigaretten und nun auch noch seit einiger Zeit Einweg-E-Zigaretten liegen im Trend. Einweg-E-Zigaretten die sich nur einmal verwenden lassen und attraktive Formen, Farben und verlockende Geschmacksaromen haben sind beliebter denn je, aber werden leider auch immer mehr von Jugendlichen konsumiert und werden auch immer mehr auch in Schulen auf Pausenplätzen gesichtet. Jugendliche und Kinder können diese Produkte in den meisten Kantonen legal erwerben, nur 7 Kantone haben ein Verkaufsverbot für E-Zigaretten an unter 16- oder 18 jährige. Verkaufseinschränkungen an unter 18 jährige werden angeblich freiwillig von den Händlern umgesetzt, aber in der Praxis beim Verkauf, vor allem im Onlinehandel, überhaupt nicht kontrolliert.

Bild 1: Einweg E-Zigaretten mit verlockenden Geschmacksrichtungen wie Melone, Erdbeere, Ananas und in der Werbung / Onlinehandel mit äusserst attraktiven / ansprechenden Bildern:

Die Hersteller und Händler behaupten, die E-Zigaretten seien vor allem für Zigarettenraucher bestimmt, die mit dem Rauchen herkömmlicher Zigaretten aufhören wollen und «weniger schädliche» E-Zigaretten konsumieren möchten. Die Werbung, Bilder und Aufmachung vieler Produkte zielen aber gezielt auf jüngere Konsumenten ab, und suggerieren, dass E-Zigaretten harmlos und nicht gesundheitsschädigend sind.

E-Zigaretten sind etwas weniger schädlich als normale Zigaretten, aber weil vor allem die Inhaltsstoffe stark variieren, oftmals verbotene Inhaltsstoffe oder zu hoher Nikotingehalt beinhalten, sind die schädlichen Auswirkungen noch nicht abschliessend bekannt. Jedoch kann auch die E-Zigarette zu einer starken Sucht führen, speziell manche Einweg E-Zigaretten die mit Nikotinsalz betrieben werden, was noch eine stärkere Suchtwirkung auslöst. Auch ist die E-Zigarette bei manchen Jungen der Einstieg zu herkömmlichen Zigaretten oder gar anderen Drogen, da süchtig nach solchen Produkten zu sein, immer noch als normal dargestellt wird.

Wir laufen momentan in die Gefahr, mit E-Zigaretten eine neue riesige süchtige Generation heranzuzüchten, denn Aufhören ist auch bei E-Zigaretten nicht leicht, speziell da die meisten mit nikotinhaltigen Liquids konsumiert werden. Gesetzlich und bezüglich Sucht sind wir mit E-Zigaretten aktuell so weit, wie wir es in den 1960er bis 2000er Jahren mit herkömmlichen Zigaretten waren und diese zeitweise gar verharmlost wurden, überall konsumiert werden durften und gar an Kinder verkauft werden durften. Die Schweiz ist auch hier extrem rückständig und liegt nicht umsonst auf dem zweitletzten Platz des internationalen Tabak-Lobby Index und belegt Platz 79 von 80.

Weiterführende Links:

Umfangreiches Faktenblatt auf AT-Schweiz.ch über «Puff Bars» (Einweg E-Zigaretten), deren Zielgruppe, gefährliche Inhaltsstoffe, Umwelteinflüsse usw.

Artikel auf 20min.ch über den Hype um Wegwerf Vapes bei Jugendlichen.

Rang 79 von 80 der Schweiz auf dem Global Tobacco Industry Interference Index 2021. Hier der Link auf die Originalseite, auf AT Schweiz oder mit einer Suchmaschine finden Sie auch Deutsche Zusammenfassungen / Erklärungen.

Die Wahrheit über die Zigarettenpreise in der Schweiz.

Man hat so das Gefühl, fast alle 1-2 Jahre mal irgendwo zu hören, wie Zigarettenkonsumenten jammern, dass ihre Zigaretten schon wieder teurer werden. Oder auch dass die Tabaksteuer anscheinend dauernd angehoben wird, um es den Rauchern zu vermiesen, und den Zigarettenkonsum in der Schweiz zu reduzieren.

Man spricht überall von 8 Franken oder mehr, bei Preisvergleichen mit anderen Ländern werden teilweise bis zu 8,80 Franken Packungspreis als Referenzwert angegeben, aber inzwischen gibt es viele Billigmarken wie z.B. eine die 5.50 heisst, und pro Packung auch so viel kostet. Ebenso gibt es generell viele Rabatte, Preisreduktionen bei Einzelpackungen oder auch bei ganzen Stangen mit 10 Packungen, in vielen Läden ist eigentlich immer mindestens eine reduzierte Zigarettenmarke zu finden.

Vergleicht man dann auch den Anstieg der Verkaufspreise mit dem Anstieg der Tabaksteuer sieht man, dass nicht die Tabaksteuer massiv zunimmt, sondern die Tabakindustrie jedes Jahr etwas mehr Gewinne kassiert.

Haben wir Sie neugierig auf Details gemacht? Weil diese Informationen haben wir von einem spannenden Faktenblatt bzw. einer Analyse von der Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention Schweiz. Lesen Sie spannende Informationen und Fakten rund um die Zigarettenpreise und Preisentwicklung direkt auf diesem Faktenblatt.

Link auf das Faktenblatt auf der Seite AT-Schweiz.ch

Kantonslabor Basel Stadt beanstandet zwei Drittel aller untersuchten Liquids für E-Zigaretten.

Das Kantonslabor Basel Stadt hat 59 Liquids, also Flüssigkeiten für E-Zigaretten untersucht, und 39 dieser Proben (66%) beanstandet. 44% von den 59 Produkten, also fast die Hälfte aller Proben, wurden gar mit einem Verkaufsverbot belegt. Untersucht wurden der Nikotingehalt, die Anwesenheit von toxischen / unerlaubten Stoffen, sowie ob die Inhaltsstoffe korrekt deklariert und mit dem Lebensmittelgesetz konform sind. Dieser Test zeigt, wie achtlos Hersteller und Händler diese Produkte deklarieren und verkaufen, oder gar die Sicherheit und Gesundheit der Konsumenten gefährden. E-Zigaretten sind zwar von Grund auf gesundheitsschädlich, aber wenn dann noch bei Inhaltsstoffen und der Inhaltsdeklaration gepfuscht wird, oder gar verbotene Substanzen drin sind, ist das alarmierend.

Details und genaue Ergebnisse finden Sie auf:

Medienmitteilung des Gesundheitsdepartements des Kantons Basel-Stadt.

Ausführlicher Bericht des Kantonslabors Basel-Stadt (PDF Datei)

Mehr als 4,5 Billionen Zigarettenstumme landen jährlich auf dem Boden und in den Gewässern, ein enormer Schaden für die Natur.

Weltweit werden jährlich ca. 4,5 Billionen (4 500 000 000 000) Zigarettenstummel auf den Boden geworfen, davon in der Schweiz bis zu 6 Milliarden (6 000 000 000). Man findet sie überall, auf Trottoirs, in Parks, auf dem Waldboden, bei Ampeln, bei ÖV Stationen oder sie schwimmen in Gewässern.

Zigarettenstummel bestehen aus schwer abbaubarem Kunststoff wie Zelluloseacetat und gehören zum Plastikmüll, und enthalten aber auch sehr viel giftige Substanzen wie Arsen, Nikotin, Schwermetalle und einigen mehr, wovon ein Teil vom Tabak oder dessen Verarbeitung stammt, und ein Teil vom Verbrennungsprozess des Tabaks. Es kann in der Natur bis zu 10 Jahren dauern, bis sich ein Zigarettenstummel komplett zersetzt hat, wobei die giftigen Stoffe dabei laufend in die Natur abgegeben werden. Durch den Regen versickern die Giftstoffe in Böden, gelangen in Flüsse und Seen und schaden vor allem den dort lebenden Tieren. Manche Tiere verschlucken die Zigarettenstummel, ebenso kann ein einziger Stummel bis 40 Liter Wasser verschmutzen, und im Wasser lebenden Tiere schaden. Bei Meeresverschmutzungen hört man oft das Stichwort Plastik, Mikroplastik und erwähnt werden Plastikabfälle aller Art. Häufig gehen dabei aber die Zigarettenstummel vergessen: Ein Filter besteht aus bis zu 15000 einzelnen Plastikfasern – Zigarettenstummel gehören zu den Hauptursachen für Mikroplastik in Ozeanen. Bei Untersuchungen fand man in 70% von untersuchten Meeresvögeln Mikroplastik, oder auch in 30% von untersuchten Meeresschildkröten.

Das Sammeln und Entsorgen von Zigarettenstummeln fordert unsere Städte enorm. Der Steuerzahler bezahlt die Reinigung und Entsorgung der Milliarden Zigarettenstummel. Ein gutes Beispiel sind dabei die SBB: Jährlich landeten früher 220 Tonnen Zigarettenstummel auf den Gleisen, was die SBB ca. 3 Millionen Franken für die Reinigung kostete. Dies hat sich mit der Einführung von Rauchverboten an Bahnhöfen gebessert, nun landen die Kippen aber meistens vor den Bahnhöfen auf dem Boden.

Die Situation bei E-Zigaretten sieht nicht besser aus, vor allem seit elektronische Einwegzigaretten in die Mode gekommen sind. Hier landet dann das ganze Plastik, inkl. Batterie und unzähligen Bedenklichen Stoffen im Abfall, obwohl die meisten der Stoffe keinesfalls in den normalen Abfall gehören. Obwohl viele Bemühungen unternommen werden um diese Abfallflut zu reduzieren (Aufklärung der Konsumenten, Aufstellen von Aschenbechern / Abfalleimern und vielem mehr, landen gemäss Studien und Schätzungen immer noch 65% aller Zigarettenstummel auf dem Boden, in Umfragen gaben sogar 75% Raucher an, ihre Stummel auf dem Boden zu entsorgen.

Interessantes über die Zigarettenfilter erfahren wir auch in der Vergangenheit. Die ersten Filter gab es bereits um ca. 1860, damals speziell um zu verhindern, dass Tabakstückchen in den Mund gelangen. Ca. 1950 wurden dann die Kunststoff Filter von der Tabakindustrie eingeführt, und zwar hauptsächlich um Bedenken bezüglich Lungenkrebs durch das Rauchen zu zerstreuen, und den Anschein zu erwecken, mit dem Filter sei das Rauchen viel ungefährlicher. Jedoch wurde nicht beachtet, dass die Filter durch die Finger des Rauchers teilweise «verdeckt» werden und die Wirksamkeit dadurch eingeschränkt wird, und durch das stärkere Ziehen an der Zigarette wegen des Filterwiderstands gleichviel wenn nicht mehr Schadstoffe in die Lunge des Rauchers gelangen, sprich die Filter sind eigentlich nutzlos. Sie wurden aber immer gerne von der Tabakindustrie missbraucht, um das Rauchen als weniger schädlich darzustellen, ebenso wie zeitweise die Namenszusätze «light» oder «mild» gebraucht wurden um Zigarettensorten «harmloser» dastehen zu lassen.

Quellen (nicht abschliessend):

Merkblatt der Lungenliga «Lunge Zürich» über Zigarettenstummel.

Englischer sehr umfangreicher Artikel auf www.truthinitiative.org «Wieso sind Zigarettenstummel das am meisten weggeworfene Objekt auf der Welt.»

Stimmen Sie JA am 13. Februar 2022 zur Volksinitiative «Ja zum Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Tabakwerbung».

Am 13. Februar 2022 stimmt das Schweizer Volk ab über die Initiative «Ja zum Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Tabakwerbung». Als indirekter Gegenvorschlag wird vom Bund das im Oktober 2021 verabschiedete Tabakproduktegesetz gegenübergestellt.

Heute raucht bereits jeder vierte Jugendliche zwischen 15 und 19 Jahren, und viele davon bleiben auf Grund der stark süchtig machenden Wirkung der Tabakprodukte ein Leben lang dabei. Da nicht rauchende Erwachsene selten anfangen zu rauchen, sind natürlich Jugendliche das grosse Zielpublikum der Tabakwerbung, und quasi die zukünftige Kundschaft der Tabakindustrie. Jugendliche die nicht immer über die Sucht und Gesundheitsgefährdung von Tabakprodukten aufgeklärt sind, sind besonders anfällig, um auf Tabakwerbung hereinzufallen und es aus Neugier oder Coolness einfach «einmal» auszuprobieren.

Pro Jahr sterben in der Schweiz immer noch etwa 9500 Menschen an den Folgen des Tabakkonsums, mit ca. 2 Millionen Rauchern und Raucherinnen gehört Tabak- und Nikotin zu den grössten Problemen der öffentlichen Gesundheit. Nach wie vor werden Milliardenschäden durch das Rauchen erzeugt (nach Abzug von AHV- / Steuereinnahmen) die das ganze Volk mit den Krankenkassenprämien und anderen Versicherungsprämien bezahlen muss.

Da vom National- und Ständerat mehrere Jahre über das Tabakproduktegesetz debattiert wurde, und es jedes Mal wieder abgeschwächt wurde, bringt dieses nur gewisse Einschränkungen für Tabakwerbung die sich an Jugendliche richtet, und ist mehr eine Alibi-Übung des Bundes. Deshalb wurde die Initiative zum Schutze der Kinder und Jugendlichen, welche bereits im September 2019 zustande kam zurückgehalten, weil es bereits damals offensichtlich war, dass das Tabakproduktegesetz nicht ausgereift und wirksam genug sein würde. Klicken Sie hier auf den Link zu einer BAG Seite, um zu sehen, welches die heutige Situation ist, und welche Werbeverbote von der Initiative verlangt werden.

Es ist daher nun besonders wichtig, dass das Stimmvolk am 13. Februar ein deutliches «JA» zum Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Tabakwerbung in die Urne legt. Stimmen auch SIE ein Ja zu dieser Initiative. Lassen Sie sich nicht von der Gegenseite verunsichern, welcher die Werbeeinschränkungen als extrem oder radikal abstempelt.

Nachfolgend noch Links auf die offizielle Seite der Initiative, sowie einer Seite vom BAG mit weiterführenden und spannenden Informationen über die Initiative und über die Probleme der Tabakwerbung.

Offizielle Seite der Initiative www.kinderohnetabak.ch

Seite vom BAG mit Informationen über die Initiative und das Rauchen.

 

FDA stoppt den Verkauf von 55000 aromatisierten E-Zigarettenprodukten

Die amerikanische Behörde FDA (Food and Drugs Administration) hat am 26.8.2021 ein Vertriebsverbot für über 55000 aromatisierte Produkte im Bereich elektronischer Zigaretten bekannt gegeben, da diese ein Gesundheitsrisiko darstellen, insbesondere für junge Menschen. Diese Produkte dürfen ab sofort nicht mehr verkauft werden, und müssen auch aus den Läden zurückgezogen werden.

Obwohl elektronische Zigaretten oft zur Rauchentwöhnung beworben oder angewendet werden, ist der Anstieg des Konsums bei Kindern und Jugendlichen in den USA innert 3 Jahren um 300% angestiegen. Die Tabak- und Nikotinindustrie versucht seit langem, Kinder und Jugendliche mit aromatisierten Produkten anzusprechen, wobei Aromen speziell eine Schlüsselrolle beim Einstieg und weiterem Konsum von Tabak- und Nikotinprodukten spielen.

Die FDA hat übrigens von über 500 Firmen Marktzulassungsanträge für über 6,5 Millionen Nikotinprodukte erhalten, ein Zeichen wie dieser Industriezweig finanziell sehr ergiebig ist.

In der Schweiz sind diese E-Zigarettenprodukte komplett frei erhältlich, ohne Kontrollen der chemischen Inhalte, ohne Beschränkung des Verkaufs an Minderjährige und ohne jegliche Besteuerung. Der Bund interessiert das Thema schlichtweg nicht, bzw. werden politische Vorstösse diesbezüglich sofort von der Tabaklobby zunichte gemacht.

Quelle: Artikel auf AT-Schweiz

 

Tabakproduktegesetz nach 6 Jahren Dikussionen nutzlos.

Seit sage und schreibe 6 Jahren hat unser Parlament am Tabakproduktegesetz gearbeitet und es endlos zwischen den Räten hin und hergeschoben. Herausgekommen ist unter dem Strich praktisch gar nichts.

Das Mindestabgabealter von Zigaretten ab 18 Jahren wird von bisher 15 Kantonen auf die ganze Schweiz ausgeweitet, Plakatwerbung für Tabakwaren die bereits in 17 Kantonen verboten war wird auch auf die ganze Schweiz ausgeweitet. Total fallen gelassen wurden die Punkte bezüglich Werbeverboten in Printmedien und Internet, das Verbot von Verwendung von Aroma- und Zusatzstoffen die das Rauchen erleichtern bzw. Husten und sonstige Nebenwirkungen verhindern, das Sponsoring von nationalen Anlässen durch Tabakfirmen und auch bei der Promotion gibt es lediglich die Einschränkung, dass unter gewissen Umständen keine Gratismuster verteilt werden dürfen.

Nach 6 Jahren Diskussionen bleibt also ein nicht umfassendes Werbeverbot, und ein Verkaufsverbot von Tabakwaren an unter 18 jährige.

Das letzte Wort haben wird aber die zustande gekommene Volksinitiative Kinder ohne Tabak – Ja zum Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Tabakwerbung. Diese möchte vor allem die Werbeverbote stärken, damit weniger Kinder und Jugendliche zu Zigaretten und E-Zigaretten verführt werden und lebenslange suchtbedingte Kunden der Tabakindustrie werden.

Lidl stoppt Zigarettenverkauf in den Niederlanden.

Ab 1.10.2021 verkauft Lidl in Holland keine Zigaretten mehr in den dortigen Filialen. Das Unternehmen erklärt, damit aktiv beizutragen, eine Nichtraucher Generation möglich zu machen, und vor allem Kindern die Chance zu geben, rauchfrei aufzuwachsen, bzw. Kinder und Jugendliche weniger zum Rauchen zu verführen.

Lidl kommt damit einem von der Regierung ohnehin angekündigtem Verkaufsverbot zuvor: Ab 2024 dürfen Tabakwaren in den Niederlanden nur noch in Fachgeschäften, Tankstellen und anderen lizenzierten Läden verkaufen werden. Ab 2023 ist dort auch der Verkauf von Tabakwaren im Internet verboten.

Interessant wie einfach es in anderen Ländern manchmal geht, während die Schweiz jahrelang an Dingen wie dem Tabakproduktegesetz hin und her diskutiert um am Ende gar nichts zu bewirken.

 

Verkauf von Zigaretten in der Schweiz 2020 stark angestiegen.

Der Verkauf von Zigaretten hat in der Schweiz im Jahr 2020 um 4% zugenommen, es wurden 9,3 Milliarden Stück Zigaretten verkauft, während es im Vorjahr noch 8,9 Milliarden waren. Dies fällt in der Statistik auf, waren doch die Verkaufszahlen in den letzten 10 Jahren kontinuierlich gesunken. (Im Jahr 2010 waren es noch rund 12 Milliarden Stück Zigaretten.) Auf der Webseite der eidg. Zollverwaltung welche diese Zahlen veröffentlicht, findet man aber keine Begründungen oder weiteren Angaben.

Man geht davon aus, dass die Corona Pandemie und daraus resultierenden Massnahmen schuld sind an dieser negativen Entwicklung. Die folgenden Auflistungen sind teilweise Annahmen da von Behörden nicht überall deutliche Statistiken geführt werden (können).

  • Rückgang des Einkaufstourismus. Die Leute konnten weniger nach Deutschland gehen um dort einzukaufen, umgekehrt konnten z.B. auch weniger Franzosen wo Zigaretten teurer sind ihre Tabakprodukte in der Schweiz holen.
  • Rückgang vom Zigarettenkauf im Duty-Free durch reduzierte Reisemöglichkeiten.
  • Durch Corona Massnahmen bedingtes häufigeres zu Hause sein, oder zu Hause arbeiten, haben viele Raucher ihren Zigarettenkonsum erhöht.

Trotzdem ist diese Entwicklung sehr besorgniserregend. Während viele andere Länder weltweit den Tabakkonsum und die daraus resultierenden Schäden reduzieren, stagniert die Schweiz diesbezüglich seit vielen Jahren, oder die Situation verschlechtert sich wieder. Kein Wunder belegt die Schweiz Rang 35 von 36 in Sachen Tabakprävention. (Link zum damaligen Bericht.)

Diverse Quellen, eine gute ausführliche Berichtserstattung über die Zunahme der Verkaufszahlen finden Sie z.B. auf dem Portal von AT-Schweiz.

 

Neuseeland startet Aktionsplan «Smokefree 2025»

Neuseeland ist seit langer Zeit sehr stark in Sachen Tabakprävention. Nun möchte das Land nebst anderen Aktionen eventuell bereits ab dem Jahr 2022 ein Verkaufsverbot von Zigaretten einführen an Personen des Jahrgangs 2004 und jünger. Selbst wenn die Personen mit diesen Jahrgängen dann irgendwann volljährig werden, soll das Verkaufsverbot weiterhin gelten. Ebenso sieht der Aktionsplan vor, dass auch die Verkaufsstellen reduziert werden sollen und nur noch lizenzierte Händler Tabakprodukte verkaufen dürfen. Auch folgen Vorschriften über den Nikotingehalt der Produkte oder Regelungen um die Tabakprodukte unattraktiver für Verkauf und Konsumenten zu machen. Aktuell rauchen noch ca. 10% der neuseeländischen Bevölkerung, mit dem Aktionsplan möchte man das bis im Jahre 2025 auf 5% reduzieren.

Das sind Aktionen, von denen wir in der Schweiz nur träumen können. Hier wird jahrelang über simple Gesetze wie das Tabakproduktegesetz diskutiert, welches am Ende nicht einmal einen griffigen Jugendschutz und Prävention bieten wird. In der Schweiz sterben jährlich immer noch bis 10000 Menschen an den Folgen des Rauchens, die Schäden betragen immer noch mehrere Milliarden Franken (nach Abzug der Steuer- / AHV-Einnahmen.)  Bund und die Tabaklobby haben wenig Interesse daran etwas zu ändern, sie haben die Einnahmen, und das Volk bezahlt mit Steuern und Krankenkassenprämien die enormen Schäden. In Neuseeland kostet eine Packung Zigaretten um die 24 Franken, in der Schweiz gab es seit Jahren keine Preiserhöhungen mehr und man erhält Zigaretten zwischen 5.50 und 8 Franken. Würde man bei uns den Preis verdreifachen, könnte man immerhin mit dem Mehrpreis die enormen Schäden decken, welche durch das Rauchen verursacht werden.

Quellen: Diverse Medien im April und Mai.

Gesundheitsministerium Neuseeland (Englisch)

Gesundheitsministerium Neuseeland, PDF Datei mit dem Aktionsplan 2025 (Englisch)