OxySuisse gewinnt vor dem Bundesverwaltungsgericht gegen die Tabakindustrie.

Nach 3 jährigem Widerstand der Tabakindustrie hat das Bundesverwaltungsgericht entschieden, dass die Zollverwaltung Informationen zu den Verkaufspreisen der einzelnen Zigarettenmarken von den Jahren 2014 und 2015 zur Verfügung stellen muss. Der Verein OxySuisse vermutet Preisabsprachen unter den drei grossen Tabakfirmen bezüglich Zigarettenpreisen und will der Sache nachgehen. Die Tabakindustrie macht in der Schweiz kräftige Gewinne: In keinem anderen europäischen Land machen Zigarettenhersteller soviel Gewinn wie in der Schweiz. Pro Päckchen Zigaretten wird ein sehr hoher Bruttogewinn von CHF 3.40 erzielt. (Vergleich: In Frankreich ist der Gewinn deutlich unter 2 Euro.) Dies fällt im Vergleich mit anderen Ländern kaum auf, da in der Schweiz Tabakprodukte verhältnismässig tiefer besteuert werden als in anderen europäischen Ländern. National- und Ständerat weigern sich seit 2013, die Tabaksteuern korrekt anzupassen, dies aus Angst vor einem zurückgehenden Konsum. Die Preise steigen aber trotzdem, die Differenzen fliessen ganz der Tabakindustrie zu. Der Schweiz entgehen so auch schätzungsweise Steuereinnahmen von mindestens 200 Millionen Franken.

Sollte sich nun der Verdacht auf Preisabsprachen in der Schweiz bestätigen, kommt das Kartellgesetz zur Anwendung, welches die extremen Gewinne der Tabakkonzerne einschränken soll, sowie eine Rückerstattung der illegalen Gewinne bewirken soll. Ebenso sollen die Preispraktiken der Tabakindustrie genauer untersucht werden, die ihre Gewinne mit dem Suchtpotential ihrer Produkte maximieren.

Quellen: Artikel auf Luzerner Zeitung

Originaler Artikel von OxySuisse selbst (Französisch, nutzen Sie z.B. Googletranslate wenn Sie die Seite auf Deutsch übersetzt lesen möchten.)

10 Jahre Bundesgesetz «Schutz vor Passivrauchen» – Erinnern wir uns zurück.

Am 1. Mai 2010, also vor 10 Jahren trat das Bundesgesetz «Schutz vor Passivrauchen» in Kraft. Trotz dass dieses Gesetz ein Flickenteppich voller Ausnahmen ist, und in vielen Kantonen durch kantonale Gesetze ergänzt und verbessert wird, war es ein langer und harter Weg für die Schweiz, bis solch ein schweizweites Gesetz überhaupt in Kraft trat. Wir können uns nach 10 Jahren kaum noch vorstellen wie es früher war, als praktisch noch ausnahmslos jedes Restaurant, jede Bar, ja sogar Einkaufszentren, Kinofoyers usw. verraucht waren. Erinnern Sie sich noch, wie ihre Kleider, Haut und Haare nach nur kurzen Restaurantbesuchen nach Rauch gestunken hatten? Auf unserer Webseite führten wir noch Listen mit wenigen rauchfreien Restaurants, trotzdem war es in grösseren Schweizer Städten trotzdem nahezu unmöglich, rauchfrei Essen zu gehen, es sei denn in Fastfood Restaurants oder in Nebenräumen und Zweiträumen von Restaurants, die dann oft nicht einmal abgetrennt oder gar geöffnet waren. Die von der Gastrobranche befürchteten Umsatzeinbussen blieben im Jahr 2010 aus, im Gegenteil, viele Betriebe wurden besser und mehr besucht und machten mehr Umsatz. Auch das Personal wird seither deutlich besser geschützt vom Passivrauchen, aber dies abhängig vom Kanton und den jeweiligen Gesetzen. Leider wurde im Jahr 2012 eine Initiative der Lungenliga vom Volk abgelehnt, welche die Gesetzeslücken geschlossen hätten und ein gutes, wirksames Rauchverbot bewirkt hätten. So zogen laufend einzelne Kantone nach mit eigenen Gesetzen, und bei Kantonen wie Basel Stadt musste das Bundesgericht nachhelfen und ein Machtwort gegen den damals illegalen Fumoir Verein sprechen, auch wenn sich das leider über mehrere Jahre hinweg zog. Auch heute tut sich die Schweizer Politik immer noch schwer, so ist es einfach nicht möglich, einfachste Dinge wie rauchfreie Bahnhöfe durchzusetzen, Tabakwerbung die auf Jugendliche abzielt zu verbieten, E-Zigaretten die alles andere als harmlos sind gesetzlich besser zu regulieren und vieles mehr. Auch das löcherige Bundesgesetz, welches immer noch Ausnahmen vorsieht wie die 80m2 Regel in Kantonen die sich nicht selbst besser schützen, müsste dringend überarbeitet werden. Aber immerhin gab es die letzten 10 Jahre viele Erfolge.

Schweiz belegt Rang 35 (von 36) auf Tobaccocontrolscale.org

Auf der Webseite https://www.tobaccocontrolscale.org werden vom Verband europäischer Krebsligen europäische Länder bewertet, wie gut sie den Tabakkonsum eindämmen. Die Schweiz belegt im Jahr 2019 den 35. Platz von total 36. Kein Wunder, ist doch die Schweiz das Heimatland mancher Tabakkonzerne und schliesst in vielen Kategorien am schlechtesten ab. So wird in der Schweiz die Tabakwerbung kaum eingeschränkt, seit über 10 Jahren geht die hohe Anzahl Raucher nicht zurück (das bedeutet, dass immer noch viele Leute anfangen zu Rauchen, da die Anzahl ja durch Todesfälle oder Aufhörende reduziert werden müsste). Auch der Jugendschutz bezüglich Tabak kommt in der Schweiz zu kurz bzw. ist kaum vorhanden, Zusatzstoffe und Aromen die in der EU längst verboten sind, sind in der Schweiz immer noch erlaubt, Zigarettenpackungen sehen bei uns immer noch attraktiv aus, während andere Länder weisse Packungen (Plain packaging) haben. In vielen EU Ländern werden Tabakprodukte hoch besteuert, da dies das wirksamste Mittel ist um den Tabakkonsum einzuschränken,  speziell bei jungen Menschen. In der Schweiz hingegen blockiert das Parlament auf Druck der Tabaklobby seit 2013 eine Anpassung der Tabaksteuer auf ein zeitgemässes Niveau. Die Zigarettenpreise gehen natürlich trotzdem hoch, die Tabakfirmen machen in der Schweiz europaweit den grössten Bruttogewinn mit einem verkauften Zigarettenpäckchen. Ebenso kennt die Schweiz keine nationale Regelung von E-Zigaretten, die erst in einigen Jahren mit dem Tabakproduktegesetz eingeführt werden soll, sofern dieses Gesetz nach mehreren Jahren überhaupt noch irgendwann eingeführt oder umgesetzt wird. Tabakkonsum verursacht in der Schweiz jährlich immer noch fast 10000 Todesfälle, Milliardenkosten für das Gesundheitssystem, aber es wird seitens Parlament kaum etwas dagegen getan. Dafür verbaut man ganze Städte mit 30er Zonen, beruhigenden Verkehrsmassnahmen und gibt Milliarden dafür aus – obwohl es im Jahr 2019 keine 200 Verkehrstoten mehr in der Schweiz gab. Ein totaler Verhältnisblödsinn. Auch dass die Schweiz bezüglich Tabak jahrelang die WHO bezüglich Tabakkontrolle und gesetzlichen Mindeststandards ignoriert, trägt zum fast letzen Platz der Rangliste bei.

https://www.tobaccocontrolscale.org/

Weiterer Umfangreicher Text auf AT-Schweiz

Volksinitiative «Ja zum Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Tabakwerbung» eingereicht.

Da das neue Tabakproduktegesetz seit Jahren nahezu ergebnislos zwischen den Räten in Bern hin und hergeschoben wird, wurde Anfang 2018 die Initiative «Ja zum Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Tabakwerbung» gestartet. Lange hörte man nichts darüber, aber nun wurde die Initiative am 12.09.2019 mit 113500 beglaubigten Unterschriften erfolgreich in Bern der Bundeskanzlei übergeben.

Dies grad zur richtigen Zeit. Denn nächste Woche wird am 17.09.2019 das Tabakproduktegesetz wieder vom Ständerat in Bern behandelt. Da ja dort vor allem die Werbeverbote stark verwässert werden sollten, kommt diese Initiative genau zur richtigen Zeit. Wenn unsere Räte versagen, kann ein wirksamer Jugendschutz durch Werbeverbote durch die Initiative erreicht werden. Denn speziell Jugendliche zwischen 15 und 17 beginnen mit dem Rauchen und sind gefährdet, ein Leben lang abhängig zu werden, während Erwachsene sehr selten mit dem Rauchen anfangen, oder Raucher sehr markentreu sind, und nicht auf Grund von Werbung ihre Marke wechseln.

Aktuelle Ereignisse zeigen sowieso auf, dass die Schweiz nach wie vor extrem rückständig ist bezüglich Tabakprävention oder Jugendschutz. Unzählige Zeitungen berichten von schwer Kranken wegen E-Zigaretten, der Bund macht nicht vorwärts beim Tabakproduktegesetz und gehorcht der Tabaklobby, an Bahnhöfen wird trotz neuem Rauchverbot munter weitergeraucht und die Kippen auf dem Boden entsorgt, und viele Schweizer meinen immer noch, Rauchen finanziere die AHV und verursache dem Volk keine finanziellen Schäden.

In Kürze berichten wir hier auf unserer Seite mit einem umfangreichen Bericht, wie hoch der finanzielle Schaden durch die Raucher in der Schweiz wirklich ist, und dass diese eben nicht die AHV finanzieren. Sie werden erstaunt sein über diese Fakten!

Webseite der eingereichten Initiative www.Kinderohnetabak.ch

Artikel auf 20min über Erkrankungen durch E-Zigaretten.

Weiterer Artikel auf 20min über schwer erkrankten Jugendlichen durch E-Zigarette «Juul».

E-Zigaretten in Verdacht für neue, schwere Lungenkrankheiten.

Es ist schon lange bekannt, dass auch E-Zigaretten gesundheitsschädlich sind, nur wird es überall verharmlost, so wie es auch bei herkömmlichen Zigaretten jahrzehntelang geschah. Die Washington Post berichtete nun von fast 100 Fällen in den USA, wo schwere Lungenkrankheiten mit Schmerzen, Kurzatmigkeit, Fieber und weiteren Symptomen gemeldet wurden. Einige Patienten müssen künstlich beatmet werden, ein Fall musste sogar ins künstliche Koma versetzt werden. Mitte August 2019 ist einer dieser Patienten gestorben. Die Ärzte fanden jedoch keine klare Ursache darüber, ausser dass ausnahmslos alle Betroffenen E-Zigaretten benutzten, mit verschiedensten Liquids.

Man vermutet hinter den Ursachen die zahlreichen gefährlichen Chemikalien in den E-Zigaretten. In manchen wurden schon krebserregende Stoffe oder Schwermetalle gefunden, obwohl auch die legalen Chemikalien alles andere als unschädlich sind.

Die SAN und andere Institutionen kämpfen dafür, dass E-Zigaretten unbedingt normalen Zigaretten gleichgestellt werden müssen. Weil dank intensiver und heimtückischer Werbung der Hersteller, sowie fehlender Aufklärung seitens der Behörden, gelten E-Zigaretten als Einstieg für viele Jugendliche – oder sogar Kinder (!) –  zum Süchtig werden oder auch zum normalen Rauchen. So findet die E-Zigaretten Industrie ihre «Kunden», die dann oft ein Leben lang süchtig sind, ihre Gesundheit ruinieren und Milliarden an Krankheitskosten verursachen. In den USA schätzt man, dass bereits 3,6 Millionen Schüler E-Zigaretten mit nikotinhaltigen Liquids konsumieren. Deshalb möchte nun San Francisco den Verkauf von E-Zigaretten komplett verbieten. In der Schweiz und Europa boomen E-Zigaretten inzwischen leider genau so wie in den USA, ohne dass die Behörden eingreifen, und vor allem Kinder und Jugendliche davor schützen.

Hinter den E-Zigaretten stecken übrigens die bekannten Tabakkonzerne, die versuchen, Rauchen wieder salonfähig und «Inn» zu machen und ihre Produkte auch leichter verkaufen zu können, da E-Zigaretten gesetzlich anders gehandhabt werden. Auf Webseiten wie der von Philip Morris wird versucht, die E-Zigaretten als «gesunde Alternative zum Rauchen» darzustellen und eine Zukunft ohne Zigaretten suggeriert. Dass die neue rauchfreie / zigarettenfreie Zukunft immer noch gesundheitsschädlich ist und abhängig machen kann, und dass es weiterhin nur um Umsatz und Reingewinn geht, wird nirgendwo erwähnt.

Artikel auf 20 Minuten über die Lungenkrankheit

Originaler Englischer Artikel auf Washington Post (Free und dann I agree auswählen zum Lesen)

Artikel auf 20 Minuten über den ersten Toten der Lungenkrankheit.

Artikel auf 20 Minuten über Verkaufsverbot in San Francisco.

Sehr empfehlenswert: PDF Zeitschrift der AT-Schweiz mit vielen Infos über die schlechte Tabakpolitik in der Schweiz, Snus und E-Zigarettenkonsum von Jugendlichen.

Zahlen und Fakten zum Rauchen auf der BAG Seite.

Wer kennt es nicht? Man wird in eine Diskussion über das Rauchen, Passivrauchen oder Rauchverbote verwickelt, und möchte ein paar Fakten auf den Tisch legen. Oder man ist generell interessiert, wie viele Menschen denn nun aktuell Rauchen, welche Kosten dadurch wirklich entstehen, oder wie viel Geld von den Rauchern in die AHV fliesst. Auf der Seite vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) sind ein paar interessante und aktuelle Zahlen unkompliziert aufgelistet. Ein Blick darauf lohnt sich:

Zahlen und Fakten Tabak / Bundesamt für Gesundheit

SBB Bahnhöfe ab Juni 2019 (fast) rauchfrei.

Nachdem die SBB im Jahr 2018 verschiedene Rauchverbote in 6 Bahnhöfen getestet hatten, wurde vom Verband öffentlicher Verkehr (VöV) beschlossen, ab Juni 2019 alle SBB Bahnhöfe rauchfrei zu machen. Ganz ohne Rauch geht es aber leider nicht, da auf Perrons und bei den Eingängen Raucherzonen geschaffen werden sollen. Die Umstellung soll bis 2020 abgeschlossen werden.

Information auf der VöV Seite.

So schädlich sind Zigarettenstummel

Es wird oft über die Schädlichkeit des Rauchen oder Passivrauchen berichtet oder diskutiert. Aber über die extreme Umweltverschmutzung und Schäden durch Zigarettenstummel wird nur selten berichtet. Im verlinkten Artikel auf 20 Minuten können Sie nachlesen, wo die Zigarettenstummel überall landen und entdeckt werden und wie enorm viele das sind. Die Diskussion über «Ökofilter» usw. finden wir hingegen sinnlos, da jeder Zigarettenfilter nach Gebrauch voller giftiger Chemikalien ist, und das Problem an der Wurzel gepackt werden sollte: Bei den Rauchern die ihre Zigarettenstummel achtlos wegwerfen, sogar wenn ein Aschenbecher oder Mülleimer in der Nähe ist… Leider tut sich da nur wenig, trotz teilweise strengen Abfallgesetzen werden Raucher nie gebüsst. Nebst Umweltverschmutzung entstehen auch viele Schäden durch weggeworfene Zigarettenstummel: So brannte die Oltener Holzbrücke dieses Jahr bereits 2 mal wegen weggeworfenen Zigarettenstummeln – anstatt hart durchzugreifen, scheint die Stadt mit dem Problem überfordert zu sein.

Artikel auf 20min.ch / Umweltverschmutzung

Artikel auf 20min.ch / Brand Oltener Holzbrücke

Die Stadt Wien wehrt sich gegen ein verrauchtes Österreich.

Wir berichteten vor einiger Zeit, dass Österreich am 1. Mai 2018 doch kein umfassendes Rauchverbot eingeführt hat, obwohl dies seit eigentlich fast 3 Jahren schon beschlossen war. Es wurde zwar ein Verkaufsverbot an unter 18 jährige eingeführt, sowie ein Rauchverbot in Autos, in denen Kinder mitfahren, aber in Restaurants und Bars darf grösstenteils dank vielen Ausnahmeregelungen in bedienten Raucherräumen munter weitergeraucht werden. Es läuft ein Volksbegehren verschiedenster Institutionen, wo bereits über 591000 Österreicher für das umfassende Rauchverbot in der Öffentlichkeit sind, und es im Oktober zur «Eintragungswoche des Volksbegehrens» kommt. Aber auch der Stadt Wien «stinkt» das nicht eingeführte Gesetz, da vor allem das Personal sowie nichtrauchende Gäste nicht vom Rauch geschützt sind, und sogar Kinder in solche Lokale mitgenommen werden dürfen. Die Wiener Umweltstadträtin Ulli Sima und Gesundheitsstadtrat Peter Hacker haben nun den Gang zum Verfassungsgerichtshof angekündigt. Mit der Verfassungsklage möchten sie erreichen, dass die gekippten Rauchverbote doch noch Gültigkeit erlangen. Auf folgenden Seiten finden Sie ausführliche Berichte direkt aus Österreich.

Artikel auf Kleinezeitung.at

Vergleichbarer Artikel auf DiePresse.com

Dontsmoke.at – Das Österreichische Volksbegehren (Als AT Bürger unbedingt anschauen!)