Bund verbietet zukünftig den Verkauf von Einweg E-Zigaretten.

Nebst der Umsetzung der Initiative Kinder ohne Tabak, hat das Parlament Anfangs Juni 2025 auch beschlossen, zukünftig den Verkauf von Einweg E-Zigaretten, auch Puff Bars genannt, zu verbieten. Nachdem der Nationalrat Ende Mai zugestimmt hatte, war Anfangs Juni auch der Ständerat für dieses Verkaufsverbot. Dies auf Grund einer Motion, welche im Jahr 2024 durch den Nationalrat Christophe Clivaz eingereicht wurde, und die damals von der grossen Mehrheit vom Nationalrat angenommen wurde, obwohl der Bundesrat die Ablehnung der Motion empfohlen hatte.

Wiederum hatten hier die Räte auch langsam aber sicher keine andere Wahl mehr. In der Schweiz haben bereits die Kantone Bern, Jura, Wallis und Basel Stadt ein entsprechendes Verkaufsverbot umgesetzt, andere Kantone diskutierten bereits darüber. Auch in ganz Europa gibt es diesbezüglich immer mehr Verkaufsverbote, z.B. in Frankreich, Belgien und Grossbritannien, Deutschland diskutiert auch bereits über das Thema. Ein «Kantönligeist» in der Schweiz hätte hier keinen Sinn gemacht.

Einweg E-Zigaretten sind auf Grund der oft bunten Aufmachung und attraktiven Frucht-Aromen bei Jugendlichen äusserst populär. Jedoch bieten sie ein hohes Suchtpotential und verursachen enorme Umweltschäden, unter anderem da die Geräte aus Plastik, Batterien und Chemikalien oft im Abfall landen, und auch nicht recycelt werden, da dies zu aufwändig und zu teuer wäre.

Parlament setzt endlich Initiative «Kinder ohne Tabak» um – leider teilweise entgegen dem Volkswillen.

Am 4. Juni 2025 wurde im Parlament nach jahrelangem hin und her endlich die Volksinitiative «Kinder ohne Tabak» umgesetzt. Diese verlangte gemäss Initiativtext einen umfangreichen Schutz vor unter 18 jährigen bezüglich dem Verkauf von Tabakprodukten aller Art, aber auch vor Tabakwerbung jeglicher Art.

Leider wurden nicht alle Punkte gemäss der Initiative umgesetzt, so wie immer, wenn dem Parlament und der darin sitzenden Tabaklobby etwas nicht passt.

Tabakwerbung ist zukünftig in den meisten Kanälen, die Kinder und Jugendliche erreichen können, verboten oder stark eingeschränkt. Dazu gehören Plakatwerbung, Kinowerbung, Zeitschriften, auch die Tagespresse, Onlinewerbung, Werbung an Verkaufsstellen sowie auch Sponsoring und Verkaufsförderung. Wie allerdings der Bund das Onlinewerbeverbot umsetzen möchte ist fraglich, auch Schweizer Webseiten sind voll damit, und sobald man einen der Werbelinks anklickt, folgt auf der Seite der werbenden Tabakfirma eine Altersabfrage, bei der man ein beliebiges Geburtsdatum eingeben kann ohne blockiert zu werden.

Eine total unlogische Ausnahme ist, dass diese Verbote nicht für Zigarren und Zigarillos gelten, sofern sich die Werbung nur gezielt an Erwachsene richtet. Auch darf Tabakwerbung weiterhin in Zeitschriften stehen, welche sich an Erwachsene richten, oder hauptsächlich in Abonnements an Erwachsene verkauft werden. Theoretisch sind auch weiterhin mobile Verkaufsstände und Werbung erlaubt, sofern sie keine Jugendlichen erreichen, wobei es nicht viele Orte gibt, wo sich nur Erwachsene aufhalten dürfen. Trotzdem dürfte die Situation und der Jugendschutz durch diese Werbeverbote massiv verbessert werden.

Ab wann das Ganze gilt ist noch unklar, jetzt werden die neuen Regelungen auf Verordnungsstufe umgesetzt. Die Trägerschaft der Initiative wird darauf achten und mitarbeiten, dass dies korrekt geschehen wird.

Quelle: Diverse Medien, u.a. Pressemitteilung von Webseite Kinder ohne Tabak.

Neue E-Zigaretten mit gefährlichem 6-Methylnikotin auf dem Markt, und mit täuschenden Packungshinweisen.

Auf dem Europäischen Markt sind E-Zigaretten aufgetaucht, welche synthetisches, komplett im Labor hergestelltes Nikotin beinhalten. Sogenanntes 6-Methylnikotin, oder auch 6-MN. Dies ist das erste synthetische Nikotin auf dem Markt, obwohl auch in China viele Firmen fleissig daran arbeiten, solche Substanzen herstellen zu können. In Schweizer Onlineshops sind solche Produkte aktuell noch nicht gesichtet worden, können aber problemlos auf ausländischen Plattformen gekauft und in die Schweiz geliefert werden.

Diese Substanz soll die gleiche psychoaktive Wirkung erzielen wie normales Nikotin, oder sogar eine stärkere. Analysen haben bereits gezeigt, dass auf Grund der chemischen Eigenschaften von 6-MN das Suchtpotenzial viel höher sein könnte als bei normalem Nikotin, nebst anderen möglichen noch unerforschten Gesundheitsschädigungen. Es liegen bereits Informationen vor, dass der Stoff drei mal toxischer ist als normales Nikotin, auch liegt der Stoff salzförmig vor, welcher vom Gehirn in dieser Form besser aufgenommen wird.

Produkte mit 6-MN werden teilweise mit betrügerischen Begriffen wie «NoNic» oder sogar «contains no nicotine» als nikotinfrei ausgegeben, oder z.B. mit 0mg Nikotin / 20mg Effekt bezeichnet. Also so, dass das Produkt quasi nikotinfrei und «gesünder» wäre, aber entsprechend wirke, wie normales Nikotin. Konsumenten werden so massiv getäuscht und meinen, ein harmloseres Produkt zu konsumieren. Speziell Jugendliche sind besonders gefährdet, bereits normales Nikotin hat massiven Einfluss auf die Entwicklung des Gehirns, und kann langfristig negativen Einfluss auf das Konzentrations-, Lern-, und Erinnerungsvermögen haben.

Ebenso werden mit solchen Produkten bestehende Nikotin Reglementierungen umgangen, da es sich eben nicht um echtes Nikotin handelt. Auch die höhere Besteuerung die bei nikotinhaltigen Produkten vorliegt, wird somit umgangen.

Das Thema ist extrem komplex, wir empfehlen Ihnen unbedingt, den umfangreichen Beitrag der AT-Schweiz zu lesen. Dieser ist extrem umfangreich, inhaltsreich, und der Problematik wegen sehr spannend zu lesen.

Quelle und umfangreiche Infos: AT-Schweiz.ch

Immer mehr Kantone mit Einweg-Zigaretten Verkaufsverbot, beim Bund dauert es noch.

Im Laufe der Jahre 2024 und Anfang 2025 haben inzwischen einige Kantone beschlossen, ein Verkaufsverbot für Einweg E-Zigaretten erlassen. Dies vor allem, wegen der extremen Umweltverschmutzung, da die Geräte trotz Elektronik, eingebauter Batterie und den enthaltenen Chemikalien nur einmal verwendet werden können, und dann meist nicht umweltgerecht entsorgt werden, und ein Recycling kaum stattfindet, da es bei diesen Geräten zu komplex und zu teuer ist.

Nebst dass sich bei den Einweg Geräten weder ein Akku wieder aufladen, noch die Flüssigkeit (E-Liquid) nachfüllen lässt, gelten die Einweg E-Zigaretten als idealer Einstieg für Jugendliche oder gar Kinder. Die Geräte kosten viel weniger als die wieder verwendbaren E-Zigaretten und werden oft optisch und mit verlockenden Aromen beworben. Trotz dem neuen Tabakproduktegesetz, welches letztes Jahr in Kraft getreten ist, dürften solche Produkte gar nicht mehr an unter 18 Jährige verkauft werden, aber es finden kaum Kontrollen statt, Jugendliche können Einweg E-Zigaretten problemlos in Läden oder online erhalten.

Im Bund läuft zwar seit einiger Zeit eine Motion, den Verkauf von Einweg E-Zigaretten aus oben genannten Gründen in der ganzen Schweiz zu verbieten, aber wie üblich dauern die Diskussionen und das hin- und herschieben zwischen den Räten Jahre. Einigen Kantonen geht das zu lange. Der Kanton Bern hat im März 2025 mit 92:49 Stimmen beschlossen, ein Verkaufsverbot für Einweg E-Zigaretten durchzusetzen. Dies auch, weil bereits die Kantone Jura, Wallis und Basel-Stadt bereits ein entsprechendes Gesetz beschlossen haben.

Während die EVP und andere Parteien dafür waren, vor allem mit den Argumenten wie Umweltverschmutzung, oder weil die Langzeitfolgen von E-Zigaretten und die Schädlichkeit der Inhaltsstoffe immer noch nicht genau bekannt seien, war die SVP gegen ein Verbot. Das Argument, dass es dem Kanton Bern schade, weil die Leute dann Einweg E-Zigaretten einfach online oder in anderen Kantonen kaufen würden, ist zwar verständlich, aber kaum ein Problem. Vor allem werden so Gelegenheitskäufe unterbunden, oder dass Jugendliche zu einfach an die Geräte kommen. Bleibt zu hoffen, dass der Bund noch im Jahr 2025 das Verbot ausnahme- und lückenlos in der ganzen Schweiz beschliesst. Wiederverwendbare E-Zigaretten sind davon ausgeschlossen, da gilt weiterhin ein Verkaufsverbot an unter 18 jährige.

Das Tabakproduktegesetz tritt am 1.10.2024 in Kraft, aber ignoriert die Initiative «Kinder ohne Tabak».

Der Bundesrat hat am 28.08.2024 das jahrelang debattierte Tabakproduktegesetz und die Verordnung über Tabakprodukte und elektronische Zigaretten endlich verabschiedet. Beide werden per 1. Oktober 2024 in Kraft gesetzt. Die wichtigsten Änderungen:

– E-Zigaretten (auch Vapes, Puff Bars usw.) werden nicht mehr dem Lebensmittelgesetz unterstellt sein, sondern dem Tabakproduktegesetz, und somit gleichgestellt wie normale Zigaretten.

– Dadurch gilt neu ein nationales Verkaufsverbot von Zigaretten, E-Zigaretten, Schnupftabak und Oraltabak (Snus) an unter 18 jährige. Bisher war das Kantonal und je nach Produkt unterschiedlich geregelt. Auch gibt es für E-Zigaretten neue strengere Regelungen bezüglich Inhaltsstoffen, Inhaltsmengen und Warnhinweisen. Testkäufe um die Einhaltung der Verkaufsregeln zu überprüfen sind gesetzlich vorgesehen und geregelt.

– E-Zigaretten werden neu auch im Bundesgesetz über Tabakbesteuerung (TStG) aufgelistet sein, zu verschiedenen Steuertarifen. So sollen z.B. die besonders umweltfeindlichen Einweg E-Zigaretten teurer besteuert werden, als Mehrweg E-Zigaretten.

– Tabakwerbeplakate auf öffentlichem oder privatem Grund, wenn diese von öffentlichem Grund eingesehen werden können, werden verboten. Auch im öffentlichen Verkehr, in öffentlichen Gebäuden, in Kinos, auf Sportplätzen oder im Radio ist Tabakwerbung nicht mehr erlaubt.

– Die Verkaufsförderung wird stark eingeschränkt. Gratismuster werden verboten, oder auch Wettbewerbe mit „Tabakgewinnen“ oder Gewinn-Gutscheinen für Tabakprodukte. Bei Veranstaltungen mit internationalem Charakter, oder Veranstaltungen für ein minderjähriges Publikum ist auch Sponsoring seitens Tabakfirmen verboten.

– Das Bundesgesetz „Schutz vor Passivrauchen“ gilt nun neu auch für E-Zigaretten. Theoretisch waren diese bisher auch an Orten mit Rauchverbot nicht explizit verboten.

Leider gibt viele Lücken und offene Punkte. Das Tabakproduktegesetz tritt zwar nun in Kraft, aber der Volkswillen von der im Jahr 2022 angenommenen Initiative „Kinder ohne Tabak“ ist noch gar nicht berücksichtigt worden. Diese Initiative sieht eine weitere Verschärfung bei den Werbeverboten an Jugendliche vor, und zwar soll die Tabakwerbung überall komplett verboten werden, wo sie Jugendliche irgendwie erreichen kann. Darunter gelten alle Zeitschriften, die an unter 18 jährige verkauft werden dürfen, und auch Werbung im Internet. Auch wird jetzt zwar die Abgabe von Gratismustern verboten, Promotionen und Werbestände für solche Produkte sind momentan aber weiterhin erlaubt. Auch gilt das Sponsoringverbot aktuell nicht für nationale und regionale Veranstaltungen. Die vorgesehenen Testkäufe bezüglich Alterskontrollen werden in Verkaufsgeschäften stattfinden, aber nicht bei Onlineshops. Diese Lücken sollen in Zukunft grösstenteils durch die Initiative „Kinder ohne Tabak“ geschlossen werden. Auch an diesen Themen debattieren die National- und Ständeräte bereits seit 2 Jahren. So sind einzelne Politiker z.B. der Ansicht, man solle Zigarren und Zigarillos von den Promotions- und Werbeverboten ausschliessen.

Leider wird bei diesen Themen überhaupt nicht berücksichtigt, dass EU weit einzig und alleine in der Schweiz immer noch suchtverstärkende oder die Toxizität steigernde Zusatzstoffe in Tabakprodukten erlaubt sind. Beispiel Menthol und andere Stoffe, welche das Rauchen normaler Zigaretten erleichtern und der Rauch beim Inhalieren weniger reizt.

Wie die Tabakindustrie das neue Tabakproduktegesetz bereits jetzt aushebeln will, bevor es in Kraft ist.

Das Tabakproduktegesetz, welches im Herbst 2024 endlich in Kraft treten sollte, wird jetzt schon teilweise von der Tabakindustrie ausgehebelt, bzw. zeigt es sich jetzt schon, wie schwach und schlecht das Gesetz ausgearbeitet ist. So sieht das neue Gesetz ein Verbot von Gratismustern vor, Rabatte sollen aber weiterhin erlaubt bleiben, sofern diese nicht mit Werbe- oder Geschenkaktionen verbunden sind.

Um nun trotzdem die Kunden weiterhin zum Kaufen und mehr konsumieren animieren zu wollen, und attraktive Angebote zu bieten, haben zahlreiche Hersteller nun beispielsweise «Big Packs» eingeführt, welche z.B. 25 Zigaretten anstatt nur 20 in der Packung haben. Bei einem Angebot von Parisienne kostete die normale Packung mit 20 Stück Fr. 8,80 und das Big Pack mit 25 Stück 9,00 Franken, welches somit ca. 18% günstiger ist.

Nun darf in einer Werbung zukünftig nicht mehr stehen «18% günstiger», oder wäre es sogar der gleiche Preis, dürfte nicht stehen «5 Stück gratis Inhalt». Aber es dürfen beide Packungen unabhängig mit Preisen abgebildet werden, und selbst der schwächste Kopfrechner wird sehen, wie rentabel es ist, zu grösseren Packung zu greifen. Solche Angebote animieren zum Kauf, speziell auch aufhörwillige Raucher, welche die hohen Preise als Aufhörargument nehmen wollen, und dann doch wieder vermeintlich günstigere Packungen kaufen können. Und wie es fast immer ist bei Packungen mit mehr Inhalt, ist die grössere Packung genau so schnell fertig konsumiert, wie die kleinere Packung.

Kein Wunder haben es Tabakgesetze schwer in der Schweiz, die Hauptsitze von Philip Morris und Japan Tobacco Internation (JTI) sind in der Schweiz. Ebenso wird die Politik beeinflusst, indem hohe Spenden dieser Konzerne an politische Parteien nicht verboten sind, welche dann gegen Tabakwerbeverbote und andere Einschränkungen wehren.

Quelle: https://www.generationsanstabac.org/fr/actualites/suisse-les-cigarettiers-contournent-linterdiction-doffres-promotionnelles-sur-le-tabac/ Je nach Browser den sie verwenden, erscheint irgendwo eine Auswahl, um den Text z.B. ins Deutsche zu übersetzen.

Tabakanbau und Produkte verursachen erhebliche Umweltschäden, verbrauchen viel Ressourcen, und werden vom Bund gefördert.

Es geht bei der Umweltverschmutzung durch Tabak nicht nur um die Zigarettenstummel, welche auf Grund von Plastik und Chemie eigentlich als Sondermüll gelten sollten, und jährlich zu Milliarden in der Natur und Gewässern landen, sondern auch bereits beim Anbau und der Verarbeitung werden wertvolle Ressourcen verbraucht.

  • Der Tabakanbau alleine ist zuständig für 5% der Abholzung weltweit. Tabakpflanzen haben erhöhten Nährstoffbedarf, brauchen viel Nährstoffe wie Düngemittel und viel Einsatz von Pestiziden. Kleinbauern in eher ärmeren Ländern können sich das nicht leisten, der Boden wird unfruchtbar, und um neuen Boden zu gewinnen wird wieder Wald abgeholzt. Abholzung von Wald stört immer das gesamte Ökosystem.
  • Tabakanbau verbraucht enorme Mengen an Trinkwasser. Für eine Tonne Rohtabak braucht es etwa 5-8 mal so viel Wasser, wie für den Anbau einer Tonne Kartoffeln.
  • Wiederum braucht es dann für den Trocknungsprozess der Tabakblätter wieder enorm viel Energie, es wird sehr viel Kohle oder Holz dafür verheizt. Für das Trocknen des Tabaks nur für ein paar wenige Schachteln Zigaretten wird ein ganzer Baum verheizt.
  • Im Vergleich zum Anbau anderer Pflanzen und Produkte also ein riesiger ökologischer Unsinn, der auch die Menschen und Bauern in die Armut treibt. In vielen tabakanbauenden Ländern, wäre es wirtschaftlicher und gewinnbringender für die Menschen, wenn sie andere Produkte wie Mais, Bohnen, Kartoffeln oder Weizen anbauen würden.
  • Von jährlich 6 Billionen produzierten Zigaretten (6’000’000’000’000) landen hunderte Milliarden, in der Natur und Gewässern. Da sie nicht biologisch abbaubar sind, Plastik und unzählige Chemie enthalten, schaden sie dem Ökosystem extrem.

Ein ironischer Punkt dazu: Unser Bund fördert den Tabakanbau in der Schweiz mit jährlich ca. 13 Millionen Franken, anstatt dass unsere Bauern Produkte anbauen, welche wir stattdessen Ausland importieren. Aber gleichzeitig steckt der Bund auch Geld in die Tabakprävention. In Zeiten wo viel über Umweltschutz diskutiert und debattiert wird, ist es erschreckend, wie die Umweltschäden durch Tabakanbau und Konsum völlig unter den Teppich gewischt werden.

Quelle: AT-Schweiz

Der Nationalrat ist deutlich für ein Verbot von Einweg E-Zigaretten (Puff Bars).

Am 9. März 2023 hat der Nationalrat Christophe Clivaz von der grünen Fraktion eine Motion eingereicht, für ein Verbot von elektronischen Einwegzigaretten, auch Puff Bars genannt.

Im Mai 2023 nahm der Bundesrat Stellung dazu, und beantragte die Motion abzulehnen. Was auch sonst, der Bundesrat ist ja gut besetzt mit Tabaklobby Mitgliedern. Die Ausreden vom Bundesrat beinhalten, dass es in keinem europäischen Land solche Verbote gäbe (gibt es aber inzwischen), und andere Gesetzesänderungen diesbezüglich seien im Gange, beispielsweise das Tabakproduktegesetz, welches vielleicht mal irgendwann nach jahrelangen Diskussionen und Verwässerung der Gesetzesinhalte nun im Herbst 2024 kommen sollte. Auch gab es Aussagen zur Besteuerung dieser Produkte, aber da es um ein Verbot geht, spielt es keine Rolle, ob es niedrigere oder höhere Steuern darauf gibt.

Trotzdem hat nun am 12.06.2024 der Nationalrat in der Sommersession 2024 dieser Motion mit 122 zu 63 Stimmen zugesagt. Das Ganze geht nun weiter zum Ständerat, der vermutlich wieder versuchen wird, die Motion abzulehnen oder so stark abzuändern, dass sie am Ende nichts bewirken wird.

Im Jahr 2022 wurden ca. 10 Millionen Einwegzigaretten importiert. Der Nikotingehalt dieser Einwegprodukte kann unter Umständen hoch sein. Zum Teil liegt er sogar über der gesetzlich zugelassenen Menge von 20 mg/ml – einer Menge, die bei herkömmlichen Zigaretten mehreren Hundert Zügen entspricht, also mehr als einer Packung Zigaretten. Die auf dem Markt erhältlichen «Puff Bars» enthalten Aromastoffe und häufig Nikotin in Form von Nikotinsalz. Dies ist zwar nicht gefährlicher als Nikotin, aber weist ein viel höheres Suchtpotenzial auf. Ausserdem enthalten die farbenfrohen Produkte, die wie grosse Kugelschreiber aussehen, süsse und fruchtige Aromen, und auf den sozialen Netzwerken werden sie aggressiv beworben, um gezielt Kinder und Jugendliche anzusprechen. Ebenso ist noch unklar, wie schädlich diese Produkte für die noch wachsenden, nicht fertig ausgebildeten Gehirne der Jugendlichen sind, nebst den bereits bekannten sonstigen Gesundheitsgefahren. Zitat von Christophe Clivaz: Stellen Sie die Gesundheit junger Menschen über den Profit chinesischer Firmen!

Ebenso sind die Einwegzigaretten aus ökologischer Sicht höchst bedenklich, so landen sie meistens im normalen Abfall. Ein Recycling ist aufwändig und teuer, da die Geräte in ihre Einzelteile zerlegt werden müssen und Sondermüll beinhalten. 9 von 10 Händlern, insbesondere Onlineshops, bieten gar keine Rücknahme an, bzw. könnten sie das Recycling auch nicht durchführen, bzw. nicht bezahlen.

Link: Die Motion auf Parlament.ch

Link: Chronologie der Motion und Stellungsnahmen anderer Ratsmitglieder (Französische Texte)

Grossbritannien will zukünftigen Generationen den Zigarettenkauf verbieten.

Grossbritannien möchte den gleichen Weg gehen, wie es Neuseeland vor einiger Zeit versucht hatte, aber dann wegen politischen Entscheiden wieder gescheitert war. Grossbritanniens Premierminister Rishi Sunak hatte im Herbst 2023 angekündigt, ein Zigarettenverkaufsverbot für Menschen, die vor dem 1. Januar 2009 geboren wurden, zu erlassen. Später soll dann das Mindestalter für Tabakkäufe, welches momentan bei 18 Jahren liegt, jährlich um ein Jahr erhöht werden, so dass der Zigarettenkauf für jüngere Generationen nie erlaubt werden wird, und das Rauchen im Laufe eines Jahrhunderts ganz verschwinden soll. Heute Erwachsene dürfen also bei Bedarf noch weiterhin Zigaretten kaufen.

Es wird auch geplant, hohe Bussen auszusprechen für solche, die ein Verkaufsverbot missachten, oder auch Massnahmen zu ergreifen, um einen durch die Verbote entstehenden Schwarzmarkt zu verhindern.

Nach Angaben der Regierung, ist auch in Grossbritannien das Rauchen die grösste Ursache für vermeidbare Todesfälle, so sterben in dem Land schätzungsweise 80’000 Menschen jährlich durch die Folgen des Rauchens und kostet bis zu 17 Milliarden Pfund pro Jahr. (Schweiz 10’000 Menschen, Kosten je nach Quelle und Analyse 3 bis 10 Milliarden Franken.) Grossbritannien schätzt, durch ein Verkaufsverbot an kommende Generationen könnten bis Ende des Jahrhunderts 470’000 Fälle von Herzkrankheiten, Schlaganfällen, Lungenkrebs und andere Krankheiten durch das Rauchen verhindert werden.

Das Gesetz ist noch nicht in Kraft, und es ist auch fraglich, ob das Gesetz wirklich durchkommen wird. Im Juli 2024 wird in Grossbritannien ein neues Parlament vom Volk gewählt, und wer weiss, was die neu gewählten dann aus diesem Gesetz machen. Schliesslich gibt es auch Gegner die meinen, das Verkaufsverbot sei eine Einschränkung der persönlichen Entscheidungsfreiheit. Ebenso wird klar ausgesagt, dass es sich um ein reines Verkaufsverbot handelt, wer also irgendwie an Zigaretten kommt, wird Rauchen dürfen, wobei das bei einem Verkaufsverbot natürlich nur wenige Fälle sein werden. Ebenso ist unklar, ob E-Zigaretten auch darunter fallen werden oder nicht, immerhin plant das Land, den Verkauf von günstigen Einweg E-Zigaretten zu verbieten.

Hoffen wir das Beste für Grossbritannien, und schauen neidisch auf solche politische Vorstösse im Ausland. Unser Bund und unsere Politiker tun sich ja schon seit mehreren Jahren nur schwer daran, ein wirksames Verkaufsverbot an unter 18 jährige, sowie Werbung und Promotion von Tabakprodukten an unter 18 jährige zu verbieten und im Tabakproduktegesetz zu verankern, obwohl das Volk vor rund 2 Jahren bei einer Volksabstimmung deutlich dafür war.

Quellen: Artikel auf Swissinfo.ch / Englischer umfangreicher Artikel auf BBC.com

Und täglich grüsst das Murmel- äh Stinktier

Schon wieder: Professor der Uni Zürich von Philip Morris gekauft

Wieder ist es passiert, und erinnert fatal an den Fall Rylander: Ein Wirtschaftsprofessor (Michael Wolf) der Universität Zürich hat sich für ein Gefälligkeitsgutachten von Philipp Morris (PM) zahlen lassen.

Um den Anschein zu erwecken, es sei eine wissenschaftliche Studie der Universität Zürich, ist viel Geld geflossen. In Wirklichkeit hat aber PM entschieden, was in der Studie stehen darf, und was nicht.

Konkret ging es um diesen Fall um die Auswirkung neutraler Verpackungen auf die Prävention, die gerade bei Kindern und Jugendlichen sehr wichtig ist. Die Anzahl der Raucher, die es schaffen, aufzuhören liegt ja im tiefen einstelligen Bereich, während 60% zugeben, es zu versuchen…

Quelle: Infosperber.ch