Grossbritannien will zukünftigen Generationen den Zigarettenkauf verbieten.

Grossbritannien möchte den gleichen Weg gehen, wie es Neuseeland vor einiger Zeit versucht hatte, aber dann wegen politischen Entscheiden wieder gescheitert war. Grossbritanniens Premierminister Rishi Sunak hatte im Herbst 2023 angekündigt, ein Zigarettenverkaufsverbot für Menschen, die vor dem 1. Januar 2009 geboren wurden, zu erlassen. Später soll dann das Mindestalter für Tabakkäufe, welches momentan bei 18 Jahren liegt, jährlich um ein Jahr erhöht werden, so dass der Zigarettenkauf für jüngere Generationen nie erlaubt werden wird, und das Rauchen im Laufe eines Jahrhunderts ganz verschwinden soll. Heute Erwachsene dürfen also bei Bedarf noch weiterhin Zigaretten kaufen.

Es wird auch geplant, hohe Bussen auszusprechen für solche, die ein Verkaufsverbot missachten, oder auch Massnahmen zu ergreifen, um einen durch die Verbote entstehenden Schwarzmarkt zu verhindern.

Nach Angaben der Regierung, ist auch in Grossbritannien das Rauchen die grösste Ursache für vermeidbare Todesfälle, so sterben in dem Land schätzungsweise 80’000 Menschen jährlich durch die Folgen des Rauchens und kostet bis zu 17 Milliarden Pfund pro Jahr. (Schweiz 10’000 Menschen, Kosten je nach Quelle und Analyse 3 bis 10 Milliarden Franken.) Grossbritannien schätzt, durch ein Verkaufsverbot an kommende Generationen könnten bis Ende des Jahrhunderts 470’000 Fälle von Herzkrankheiten, Schlaganfällen, Lungenkrebs und andere Krankheiten durch das Rauchen verhindert werden.

Das Gesetz ist noch nicht in Kraft, und es ist auch fraglich, ob das Gesetz wirklich durchkommen wird. Im Juli 2024 wird in Grossbritannien ein neues Parlament vom Volk gewählt, und wer weiss, was die neu gewählten dann aus diesem Gesetz machen. Schliesslich gibt es auch Gegner die meinen, das Verkaufsverbot sei eine Einschränkung der persönlichen Entscheidungsfreiheit. Ebenso wird klar ausgesagt, dass es sich um ein reines Verkaufsverbot handelt, wer also irgendwie an Zigaretten kommt, wird Rauchen dürfen, wobei das bei einem Verkaufsverbot natürlich nur wenige Fälle sein werden. Ebenso ist unklar, ob E-Zigaretten auch darunter fallen werden oder nicht, immerhin plant das Land, den Verkauf von günstigen Einweg E-Zigaretten zu verbieten.

Hoffen wir das Beste für Grossbritannien, und schauen neidisch auf solche politische Vorstösse im Ausland. Unser Bund und unsere Politiker tun sich ja schon seit mehreren Jahren nur schwer daran, ein wirksames Verkaufsverbot an unter 18 jährige, sowie Werbung und Promotion von Tabakprodukten an unter 18 jährige zu verbieten und im Tabakproduktegesetz zu verankern, obwohl das Volk vor rund 2 Jahren bei einer Volksabstimmung deutlich dafür war.

Quellen: Artikel auf Swissinfo.ch / Englischer umfangreicher Artikel auf BBC.com