Referendum in Genf kommt nicht durch. Auch E-Zigaretten unterliegen neu dem Passivrauchschutz.

Der Kanton Genf hat Anfang 2020 eine Revision des Tabak- und Alkoholgesetzes beschlossen. Genf ist der erste Kanton, der E-Zigaretten normalen Tabakzigaretten gleich stellt. So dürfen E-Zigaretten im Kanton Genf nur an über 18 jährige verkauft werden, es darf keine Aussen- und Kinowerbung für E-Zigaretten geben und der Konsum in allen öffentlichen Innenräumen ausser unbedienten Fumoirs ist verboten. E-Zigarettenverkäufer und Liquid-Shop Besitzer wollten das verhindern und ergriffen das Referendum. Sie scheiterten aber, da sie nicht genügend gültige Unterschriften sammeln konnten. Schade dass sich National- und Ständerat beim Tabakproduktegesetz so schwer taten, denn dieses Genfer Gesetz könnte optimalerweise gleich auf die ganze Schweiz ausgeweitet werden.

Quelle: News auf www.at-schweiz.ch

Nationalräte reichen Motion ein für Verbot von Aromen und Zusatzstoffen in Zigaretten.

Im Juni 2020 haben verschiedene Nationalräte (angeführt von Benjamin Roduit / CVP) eine Motion eingereicht für ein Verbot von Tabakaromen und Zusatzstoffen. Die Tabakhersteller mischen ihren Produkten gezielt Zusatzstoffe bei, die z.B. die Produkte geschmacklich attraktiver machen, aber auch die Suchtwirkung verstärken können, und auch die Verträglichkeit verbessern indem z.B. der Husten unterdrückt wird. Zusätzlich sind die Aromen und Zusatzstoffe auch Lockmittel für Jugendliche und sorgen dafür, dass diese die Gesundheitsrisiken unterschätzen.  In der EU sind Aromen inkl. Menthol seit dem 20. Mai 2020 vollständig verboten worden. Zusatzstoffe die das Inhalieren oder die Nikotinaufnahme erleichtern, sind in der EU sogar bereits seit 2016 verboten. Mit der Motion soll die Schweiz diese sinnvollen Gesetze die bereits in der EU gelten auch übernehmen. Diese Gesetze sollen dann auch für Aromen für E-Zigaretten und Shishas gelten.

Link zur Motion auf www.parlament.ch

Interessanter Artikel über die Motion auf der Zeitung 20min.ch

OxySuisse gewinnt vor dem Bundesverwaltungsgericht gegen die Tabakindustrie.

Nach 3 jährigem Widerstand der Tabakindustrie hat das Bundesverwaltungsgericht entschieden, dass die Zollverwaltung Informationen zu den Verkaufspreisen der einzelnen Zigarettenmarken von den Jahren 2014 und 2015 zur Verfügung stellen muss. Der Verein OxySuisse vermutet Preisabsprachen unter den drei grossen Tabakfirmen bezüglich Zigarettenpreisen und will der Sache nachgehen. Die Tabakindustrie macht in der Schweiz kräftige Gewinne: In keinem anderen europäischen Land machen Zigarettenhersteller soviel Gewinn wie in der Schweiz. Pro Päckchen Zigaretten wird ein sehr hoher Bruttogewinn von CHF 3.40 erzielt. (Vergleich: In Frankreich ist der Gewinn deutlich unter 2 Euro.) Dies fällt im Vergleich mit anderen Ländern kaum auf, da in der Schweiz Tabakprodukte verhältnismässig tiefer besteuert werden als in anderen europäischen Ländern. National- und Ständerat weigern sich seit 2013, die Tabaksteuern korrekt anzupassen, dies aus Angst vor einem zurückgehenden Konsum. Die Preise steigen aber trotzdem, die Differenzen fliessen ganz der Tabakindustrie zu. Der Schweiz entgehen so auch schätzungsweise Steuereinnahmen von mindestens 200 Millionen Franken.

Sollte sich nun der Verdacht auf Preisabsprachen in der Schweiz bestätigen, kommt das Kartellgesetz zur Anwendung, welches die extremen Gewinne der Tabakkonzerne einschränken soll, sowie eine Rückerstattung der illegalen Gewinne bewirken soll. Ebenso sollen die Preispraktiken der Tabakindustrie genauer untersucht werden, die ihre Gewinne mit dem Suchtpotential ihrer Produkte maximieren.

Quellen: Artikel auf Luzerner Zeitung

Originaler Artikel von OxySuisse selbst (Französisch, nutzen Sie z.B. Googletranslate wenn Sie die Seite auf Deutsch übersetzt lesen möchten.)

10 Jahre Bundesgesetz «Schutz vor Passivrauchen» – Erinnern wir uns zurück.

Am 1. Mai 2010, also vor 10 Jahren trat das Bundesgesetz «Schutz vor Passivrauchen» in Kraft. Trotz dass dieses Gesetz ein Flickenteppich voller Ausnahmen ist, und in vielen Kantonen durch kantonale Gesetze ergänzt und verbessert wird, war es ein langer und harter Weg für die Schweiz, bis solch ein schweizweites Gesetz überhaupt in Kraft trat. Wir können uns nach 10 Jahren kaum noch vorstellen wie es früher war, als praktisch noch ausnahmslos jedes Restaurant, jede Bar, ja sogar Einkaufszentren, Kinofoyers usw. verraucht waren. Erinnern Sie sich noch, wie ihre Kleider, Haut und Haare nach nur kurzen Restaurantbesuchen nach Rauch gestunken hatten? Auf unserer Webseite führten wir noch Listen mit wenigen rauchfreien Restaurants, trotzdem war es in grösseren Schweizer Städten trotzdem nahezu unmöglich, rauchfrei Essen zu gehen, es sei denn in Fastfood Restaurants oder in Nebenräumen und Zweiträumen von Restaurants, die dann oft nicht einmal abgetrennt oder gar geöffnet waren. Die von der Gastrobranche befürchteten Umsatzeinbussen blieben im Jahr 2010 aus, im Gegenteil, viele Betriebe wurden besser und mehr besucht und machten mehr Umsatz. Auch das Personal wird seither deutlich besser geschützt vom Passivrauchen, aber dies abhängig vom Kanton und den jeweiligen Gesetzen. Leider wurde im Jahr 2012 eine Initiative der Lungenliga vom Volk abgelehnt, welche die Gesetzeslücken geschlossen hätten und ein gutes, wirksames Rauchverbot bewirkt hätten. So zogen laufend einzelne Kantone nach mit eigenen Gesetzen, und bei Kantonen wie Basel Stadt musste das Bundesgericht nachhelfen und ein Machtwort gegen den damals illegalen Fumoir Verein sprechen, auch wenn sich das leider über mehrere Jahre hinweg zog. Auch heute tut sich die Schweizer Politik immer noch schwer, so ist es einfach nicht möglich, einfachste Dinge wie rauchfreie Bahnhöfe durchzusetzen, Tabakwerbung die auf Jugendliche abzielt zu verbieten, E-Zigaretten die alles andere als harmlos sind gesetzlich besser zu regulieren und vieles mehr. Auch das löcherige Bundesgesetz, welches immer noch Ausnahmen vorsieht wie die 80m2 Regel in Kantonen die sich nicht selbst besser schützen, müsste dringend überarbeitet werden. Aber immerhin gab es die letzten 10 Jahre viele Erfolge.

Schweiz belegt Rang 35 (von 36) auf Tobaccocontrolscale.org

Auf der Webseite https://www.tobaccocontrolscale.org werden vom Verband europäischer Krebsligen europäische Länder bewertet, wie gut sie den Tabakkonsum eindämmen. Die Schweiz belegt im Jahr 2019 den 35. Platz von total 36. Kein Wunder, ist doch die Schweiz das Heimatland mancher Tabakkonzerne und schliesst in vielen Kategorien am schlechtesten ab. So wird in der Schweiz die Tabakwerbung kaum eingeschränkt, seit über 10 Jahren geht die hohe Anzahl Raucher nicht zurück (das bedeutet, dass immer noch viele Leute anfangen zu Rauchen, da die Anzahl ja durch Todesfälle oder Aufhörende reduziert werden müsste). Auch der Jugendschutz bezüglich Tabak kommt in der Schweiz zu kurz bzw. ist kaum vorhanden, Zusatzstoffe und Aromen die in der EU längst verboten sind, sind in der Schweiz immer noch erlaubt, Zigarettenpackungen sehen bei uns immer noch attraktiv aus, während andere Länder weisse Packungen (Plain packaging) haben. In vielen EU Ländern werden Tabakprodukte hoch besteuert, da dies das wirksamste Mittel ist um den Tabakkonsum einzuschränken,  speziell bei jungen Menschen. In der Schweiz hingegen blockiert das Parlament auf Druck der Tabaklobby seit 2013 eine Anpassung der Tabaksteuer auf ein zeitgemässes Niveau. Die Zigarettenpreise gehen natürlich trotzdem hoch, die Tabakfirmen machen in der Schweiz europaweit den grössten Bruttogewinn mit einem verkauften Zigarettenpäckchen. Ebenso kennt die Schweiz keine nationale Regelung von E-Zigaretten, die erst in einigen Jahren mit dem Tabakproduktegesetz eingeführt werden soll, sofern dieses Gesetz nach mehreren Jahren überhaupt noch irgendwann eingeführt oder umgesetzt wird. Tabakkonsum verursacht in der Schweiz jährlich immer noch fast 10000 Todesfälle, Milliardenkosten für das Gesundheitssystem, aber es wird seitens Parlament kaum etwas dagegen getan. Dafür verbaut man ganze Städte mit 30er Zonen, beruhigenden Verkehrsmassnahmen und gibt Milliarden dafür aus – obwohl es im Jahr 2019 keine 200 Verkehrstoten mehr in der Schweiz gab. Ein totaler Verhältnisblödsinn. Auch dass die Schweiz bezüglich Tabak jahrelang die WHO bezüglich Tabakkontrolle und gesetzlichen Mindeststandards ignoriert, trägt zum fast letzen Platz der Rangliste bei.

https://www.tobaccocontrolscale.org/

Weiterer Umfangreicher Text auf AT-Schweiz

Volksinitiative «Ja zum Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Tabakwerbung» eingereicht.

Da das neue Tabakproduktegesetz seit Jahren nahezu ergebnislos zwischen den Räten in Bern hin und hergeschoben wird, wurde Anfang 2018 die Initiative «Ja zum Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Tabakwerbung» gestartet. Lange hörte man nichts darüber, aber nun wurde die Initiative am 12.09.2019 mit 113500 beglaubigten Unterschriften erfolgreich in Bern der Bundeskanzlei übergeben.

Dies grad zur richtigen Zeit. Denn nächste Woche wird am 17.09.2019 das Tabakproduktegesetz wieder vom Ständerat in Bern behandelt. Da ja dort vor allem die Werbeverbote stark verwässert werden sollten, kommt diese Initiative genau zur richtigen Zeit. Wenn unsere Räte versagen, kann ein wirksamer Jugendschutz durch Werbeverbote durch die Initiative erreicht werden. Denn speziell Jugendliche zwischen 15 und 17 beginnen mit dem Rauchen und sind gefährdet, ein Leben lang abhängig zu werden, während Erwachsene sehr selten mit dem Rauchen anfangen, oder Raucher sehr markentreu sind, und nicht auf Grund von Werbung ihre Marke wechseln.

Aktuelle Ereignisse zeigen sowieso auf, dass die Schweiz nach wie vor extrem rückständig ist bezüglich Tabakprävention oder Jugendschutz. Unzählige Zeitungen berichten von schwer Kranken wegen E-Zigaretten, der Bund macht nicht vorwärts beim Tabakproduktegesetz und gehorcht der Tabaklobby, an Bahnhöfen wird trotz neuem Rauchverbot munter weitergeraucht und die Kippen auf dem Boden entsorgt, und viele Schweizer meinen immer noch, Rauchen finanziere die AHV und verursache dem Volk keine finanziellen Schäden.

In Kürze berichten wir hier auf unserer Seite mit einem umfangreichen Bericht, wie hoch der finanzielle Schaden durch die Raucher in der Schweiz wirklich ist, und dass diese eben nicht die AHV finanzieren. Sie werden erstaunt sein über diese Fakten!

Webseite der eingereichten Initiative www.Kinderohnetabak.ch

Artikel auf 20min über Erkrankungen durch E-Zigaretten.

Weiterer Artikel auf 20min über schwer erkrankten Jugendlichen durch E-Zigarette «Juul».

Riesenskandal in Bundesbern: Keine Folgen für Philipp Morris Vertreter Dr. med. Ignazio Cassis

Wir wissen es ja schon lange: Die Schweiz ist das Land des Lobbyismus. Unter anderem wird unsere Krankenkasse ja jedes Jahr noch unbezahlbarer, weil die Pharma- und Tabaklobby sich schamlos bedienen!

Nun gab es in letzter Zeit gerade 2 Riesenskandale aus Bundesbern in diesem Zusammenhang: Zuerst sollte Philipp Morris den offiziellen Auftritt der Schweiz an der Welt-Expo 2020 in Dubai sponsern. Im Gegenzug hätte PM dafür Werbung für seine E-Zigarette Iqos machen dürfen. Sogar die Weltgesundheitsorganisation hat offiziell interveniert und vom BAG kam massive Kritik. Tabaksponsoring an Weltausstellungen ist verboten.

Als ob das nicht gereicht hätte, hat sich die neutrale Schweiz dann kurz darauf eingemischt, als das Parlament in Moldawien über verschärfte Tabakgesetze debattiert hat. Die offizielle Schweiz schickte auf Ersuchen von PM dem Präsidenten des moldawischen Parlaments einen Brief, in dem gefordert wurde, man müsse PM in den Entscheidungsprozess einbeziehen.

Wenigstens war die Intervention erfolglos: Der Brief wurde nicht beantwortet, und das moldawische Parlament hat die Verschärfung umgesetzt.

Offensichtlich wurde hier also gerade zweimal innert kurzer Zeit im Auftrag eines notabene amerikansichen Tabakmultis die Schweiz verkauft und lächerlich gemacht, diesmal auch noch in einem fremden Land! Herr Dr. med. Cassis ist offiziell aber Volksvertreter, nicht Vertreter der Tabakmultis!

Während diese beiden Aktionen, in jedem anderen Land mindestens zu Rücktrittsforderungen, wenn nicht zu strafrechtlichen Konsequenzen geführt hätten, war der Aufschrei bei uns mehr als bescheiden, über den zweiten Skandal wurde kaum berichtet und laut EDA sei ein solcher Vorgang nicht unüblich.

Die einzige Folge bleibt damit wohl, dass  Cassis das Sponsoring in Dubai abblasen musste. Dies zeigt wieder einmal, warum die Schweiz in Westeuropa die laschesten Gesetze zum Schutz vor Passivrauch und zur Tabakwerbung hat, was beides dazu führt, dass wir den grössten Anteil der rauchenden Kinder und Jugendlichen in Westeuropa, aber auch die höchsten Krankenkassenkosten haben. Selbst Tabakwerbung ist bei uns ja noch weitgehend erlaubt, obwohl die sich nur an Kinder und Jugendliche richtet, oder haben Sie jemals erlebt, dass ein bestehender Raucher die Marke gewechselt hat?! Zudem ist die Schweiz eines der wenigen (gerade westlichen) Länder, die die Tabakkonvention der WHO nicht ratifiziert hat…

Es wird ja immer gern das Wort Toleranz missbraucht, aber wir sollten nicht vergessen, dass Passivrauch nichts, aber auch gar nichts mit Toleranz zu tun hat, und dass die einzigen Profiteure die Tabakmultis sind. In der Schweiz gibt es 90% Nichtraucher und Aufhörwillige, zudem sterben ca. 10’000 Menschen in diesem Land jährlich am Rauchen- und Passivrauchen, während es im Strassenverkehr gerade mal 233 sind, zudem entstehen Kosten von mehreren Milliarden, die nicht von den Rauchern gedeckt werden, sondern von uns allen, u.a. über die Krankenkassenprämien! Wenn man nun die Massnahmen der Regierung vergleicht (z. B. Via Sicura) kommt man schnell zum Schluss, dass da etwas nicht stimmt…

Quellen: EDA Moldawien, Expo 2020

E-Zigaretten in Verdacht für neue, schwere Lungenkrankheiten.

Es ist schon lange bekannt, dass auch E-Zigaretten gesundheitsschädlich sind, nur wird es überall verharmlost, so wie es auch bei herkömmlichen Zigaretten jahrzehntelang geschah. Die Washington Post berichtete nun von fast 100 Fällen in den USA, wo schwere Lungenkrankheiten mit Schmerzen, Kurzatmigkeit, Fieber und weiteren Symptomen gemeldet wurden. Einige Patienten müssen künstlich beatmet werden, ein Fall musste sogar ins künstliche Koma versetzt werden. Mitte August 2019 ist einer dieser Patienten gestorben. Die Ärzte fanden jedoch keine klare Ursache darüber, ausser dass ausnahmslos alle Betroffenen E-Zigaretten benutzten, mit verschiedensten Liquids.

Man vermutet hinter den Ursachen die zahlreichen gefährlichen Chemikalien in den E-Zigaretten. In manchen wurden schon krebserregende Stoffe oder Schwermetalle gefunden, obwohl auch die legalen Chemikalien alles andere als unschädlich sind.

Die SAN und andere Institutionen kämpfen dafür, dass E-Zigaretten unbedingt normalen Zigaretten gleichgestellt werden müssen. Weil dank intensiver und heimtückischer Werbung der Hersteller, sowie fehlender Aufklärung seitens der Behörden, gelten E-Zigaretten als Einstieg für viele Jugendliche – oder sogar Kinder (!) –  zum Süchtig werden oder auch zum normalen Rauchen. So findet die E-Zigaretten Industrie ihre «Kunden», die dann oft ein Leben lang süchtig sind, ihre Gesundheit ruinieren und Milliarden an Krankheitskosten verursachen. In den USA schätzt man, dass bereits 3,6 Millionen Schüler E-Zigaretten mit nikotinhaltigen Liquids konsumieren. Deshalb möchte nun San Francisco den Verkauf von E-Zigaretten komplett verbieten. In der Schweiz und Europa boomen E-Zigaretten inzwischen leider genau so wie in den USA, ohne dass die Behörden eingreifen, und vor allem Kinder und Jugendliche davor schützen.

Hinter den E-Zigaretten stecken übrigens die bekannten Tabakkonzerne, die versuchen, Rauchen wieder salonfähig und «Inn» zu machen und ihre Produkte auch leichter verkaufen zu können, da E-Zigaretten gesetzlich anders gehandhabt werden. Auf Webseiten wie der von Philip Morris wird versucht, die E-Zigaretten als «gesunde Alternative zum Rauchen» darzustellen und eine Zukunft ohne Zigaretten suggeriert. Dass die neue rauchfreie / zigarettenfreie Zukunft immer noch gesundheitsschädlich ist und abhängig machen kann, und dass es weiterhin nur um Umsatz und Reingewinn geht, wird nirgendwo erwähnt.

Artikel auf 20 Minuten über die Lungenkrankheit

Originaler Englischer Artikel auf Washington Post (Free und dann I agree auswählen zum Lesen)

Artikel auf 20 Minuten über den ersten Toten der Lungenkrankheit.

Artikel auf 20 Minuten über Verkaufsverbot in San Francisco.

Sehr empfehlenswert: PDF Zeitschrift der AT-Schweiz mit vielen Infos über die schlechte Tabakpolitik in der Schweiz, Snus und E-Zigarettenkonsum von Jugendlichen.

Sogar Österreich wird die Schweiz im November deutlich überholen

Am 1. Mai 2018 hätte Österreich ein sehr gutes Gesetz zum Schutz vor Passivrauch in zugänglichen Räumen bekommen sollen. Die Rechtsaussen-Partei FPÖ hat dieses allerdings in letzter Sekunde verhindert.
Nun nach dem Strache-Skandal in Österreich haben die restlichen Parteien beschlossen, das Gesetz doch wieder auf den Tisch zu bringen, und im November soll es endlich so weit sein. Im Gegensatz zur «gut-schweizerischen» Kompromisslösung, die einem löchrigen Käse gleicht mit einem wirkungslosen Alibi-Bundesgesetz und Verschärfungen in einigen Kantonen, soll das österreichische Gesetz westeuropäischen Standard haben. Seit Anfang Jahr gab es nämlich bereits ein ähnlich wässeriges Gesetz wie unsere Bundes-«Lösung», dass sich als wirkungslos erwiesen hat.
Ab November wäre demnach das Rauchen in sämtlichen öffentlich zugänglichen Räumen, insbesondere der Gastronomie aber  auch in Festzelten verboten!

Bisheriges Schlusslicht in Westeuropa könnte einen Riesensprung vorwärts machen:

Diese Massnahmen sind auch dringend notwendig: Ähnlich wie die Schweiz hat auch Österreich dank ihrem nicht umgesetzten wischi-waschi-Gesetz zum Schutz der Nichtraucher zunehmende Raucheranteile bei Kindern und Jugendlichen, während die Rate in allen westeuropäischen Ländern mit griffigem Gesetz deutlich gesunken ist!

Widerstand der Tabaklobby über unverdächtige Stellvertreter:

Wir haben schon oft darüber berichtet, dass Rauchen in der Öffentlichkeit den Trugschluss bei Kindern und Jugendlichen erweckt, Rauchen sei ein normaler Teil des Erwachsen Werdens. Dies ist nachweislich sehr viel wichtiger als offizielle Werbung, um Kinder und Jugendliche zu einer lebenslangen Nikotin-Sucht zu verführen. Aus diesem Grund schürt die Tabak-Lobby gerade Angst vor Umsatzeinbussen rauchfreier Gastronomie, sodass diverse Wirte in Österreich den Aufstand proben, und vors Verfassungsgericht gelangen wollen (Auch in der Schweiz war ja Gastrosuisse eine offizielle «Partnerschaft» mit der Tabaklobby eingegangen, um den Wirten Angst vor Umsatzeinbussen zu machen). Es hat sich , wie in allen anderen Ländern auch gezeigt, dass die Raucher weiterhin ausgehen, und viel mehr Nichtraucher jetzt gerne Geld in der Gastronomie ausgeben und die Umsätze in ungeahnte Höhen treiben!
Die Einzigen Profiteure der Pseudo-Toleranz sind somit die Tabakfirmen und eine sehr kleine Minderheit besonders rücksichts- und skrupelloser Raucher.

E-Zigaretten

In Österreich sind übrigens Shishas und E-Zigaretten der Zigarette gleichgestellt, was nur zu begrüssen ist, da beide zu sehr hohen Einstiegszahlen bei Kindern und Jugendlichen führen, und bei der Shisha die Schadstoffbelastung um ein Mehrfaches höhrer ist als bei der Zigarette, während es noch sehr umstritten ist, ob die E-Zigarette wirklich merklich weniger ungesund ist als herkömmliche Zigaretten, und die Nutzer-Zahlen bei Kindern und Jugendlichen explodieren.

Was lange währt wird endlich gut – Hoffentlich

Mit diesem Gesetz wird Österreich nach langem Hick-Hack – Seit 2015 wird über das Gesetz debattiert, immer wieder was geändert, verschoben usw. – die Schweiz also deutlich hinter sich lassen, in der immer noch in vielen Kantonen nichts passiert ist: Nichtraucher werden immer noch belästigt und gefährdet, Kinder und Jugendliche werden weiterhin von der Tabaklobby angefixt, und die Kosten auf die Krankenkassenprämienzahler abgewälzt, und sogar der Verkauf von Zigaretten an Dreijährige bleibt in vielen Kantonen legal. Kein Wunder, jetzt da Philipp Morris sogar offizieller Sponsor der Schweiz ist!

Quelle: https://www.spiegel.de/gesundheit/ernaehrung/oesterreich-beschliesst-rauchverbot-in-gaststaetten-a-1275429.html