Rauchverbote in Frankreich an diversen öffentlichen Plätzen ab 29. Juni 2025.

Ab heute führt Frankreich Rauchverbote an Stränden, in Parks, Gärten, Spielplätzen, Stadien, Bushaltestellen ein, aber auch vor Schulen oder Bibliotheken und weiteren Orten sollen Rauchverbote gelten, deren Umfang teilweise noch bestimmt werden muss.

Der Französischen Gesundheitsministerin Catherine Vautrine geht es dabei besonders darum, Kinder und Jugendliche vor Tabakrauch zu schützen, oder auch damit Kinder beim Zuschauen beim Rauchen, nicht selbst zum Ausprobieren animiert werden. Bei Schulen sollen die Rauchverbote beispielsweise auch rund um die Gebäude gelten, damit Schüler nicht in den Pausen raus gehen können zum Rauchen. Die Französische Regierung betont, dass in Frankreich schätzungweise 90% der Raucher vor ihrem 18. Lebensjahr mit dem Rauchen beginnen.

Bei Verstössen drohen Bussen bis zu 135 Euro. Leider gilt das Verbot nur für normale Zigaretten, und leider nicht für E-Zigaretten. Ebenso sind ausgerechnet Aussenbereiche von Restaurants und Cafes ausgeschlossen, wobei ja vor allem auch dort Familien mit Kindern sitzen. Andere Länder sind da bereits weiter, Schlusslicht bildet in Europa natürlich wieder einmal die Schweiz, wo draussen noch vielerorts geraucht wird, beispielsweise an Bahnhöfen wo es eigentlich längst verboten ist, Spielplätze verkommen zu öffentlichen Fumoirs usw.

Auch treten auf Grund der französischen Kultur, in welcher das Rauchen lange ein Statussymbol war, oder das Rauchen in französischen Filmen immer noch häufig gezeigt wird, Gegenstimmen auf, oder auch die Frage, wie Rauchverbote an Stränden umgesetzt oder kontrolliert werden soll. So gelte in Marseille am Strand bereits seit 2021 ein lokales Rauchverbot, aber Kippen am Strand sind bis heute weitverbreitet.

Die Ansätze und Ideen sind gut, werden aber leider wie in der Schweiz nur halbherzig umgesetzt und kontrolliert. Immerhin scheint die Französische Gesundheitsbehörde mehr durchzusetzen, als bei uns der Bund. Auch wenn es dort innerhalb der Behörde Leute gibt, die am falschen Ort sitzen. So sagte Anfangs Jahr der dortige Minister Yannick Neuder, dass er zu Rauchverboten in Cafes keine Meinung habe, und man die Franzosen in Ruhe lassen solle.

In Frankreich ist Tabak und Rauchen jährlich für etwa 75’000 Todesfälle verantwortlich (in der Schweiz jährlich immer noch bis ca. 10’000), und in Frankreich verursacht das Rauchen Kosten bis 156 Milliarden Euro. Auch in der Schweiz sind es mehrere Milliarden jährlich, auch wenn dies vom Bund totgeschwiegen wird, oder von der Tabaklobby «schöngeredet» wird, und nur Steuereinnahmen usw. gerechnet werden, anstatt die gewaltigen Gesundheitsschäden und wirtschaftlichen Schäden mitgerechnet werden.

Quellen: Diverse Medien und Zeitungen, z.B. Artikel auf Welt.de, SRF.ch und vielen mehr.

Grossbritannien will zukünftigen Generationen den Zigarettenkauf verbieten.

Grossbritannien möchte den gleichen Weg gehen, wie es Neuseeland vor einiger Zeit versucht hatte, aber dann wegen politischen Entscheiden wieder gescheitert war. Grossbritanniens Premierminister Rishi Sunak hatte im Herbst 2023 angekündigt, ein Zigarettenverkaufsverbot für Menschen, die vor dem 1. Januar 2009 geboren wurden, zu erlassen. Später soll dann das Mindestalter für Tabakkäufe, welches momentan bei 18 Jahren liegt, jährlich um ein Jahr erhöht werden, so dass der Zigarettenkauf für jüngere Generationen nie erlaubt werden wird, und das Rauchen im Laufe eines Jahrhunderts ganz verschwinden soll. Heute Erwachsene dürfen also bei Bedarf noch weiterhin Zigaretten kaufen.

Es wird auch geplant, hohe Bussen auszusprechen für solche, die ein Verkaufsverbot missachten, oder auch Massnahmen zu ergreifen, um einen durch die Verbote entstehenden Schwarzmarkt zu verhindern.

Nach Angaben der Regierung, ist auch in Grossbritannien das Rauchen die grösste Ursache für vermeidbare Todesfälle, so sterben in dem Land schätzungsweise 80’000 Menschen jährlich durch die Folgen des Rauchens und kostet bis zu 17 Milliarden Pfund pro Jahr. (Schweiz 10’000 Menschen, Kosten je nach Quelle und Analyse 3 bis 10 Milliarden Franken.) Grossbritannien schätzt, durch ein Verkaufsverbot an kommende Generationen könnten bis Ende des Jahrhunderts 470’000 Fälle von Herzkrankheiten, Schlaganfällen, Lungenkrebs und andere Krankheiten durch das Rauchen verhindert werden.

Das Gesetz ist noch nicht in Kraft, und es ist auch fraglich, ob das Gesetz wirklich durchkommen wird. Im Juli 2024 wird in Grossbritannien ein neues Parlament vom Volk gewählt, und wer weiss, was die neu gewählten dann aus diesem Gesetz machen. Schliesslich gibt es auch Gegner die meinen, das Verkaufsverbot sei eine Einschränkung der persönlichen Entscheidungsfreiheit. Ebenso wird klar ausgesagt, dass es sich um ein reines Verkaufsverbot handelt, wer also irgendwie an Zigaretten kommt, wird Rauchen dürfen, wobei das bei einem Verkaufsverbot natürlich nur wenige Fälle sein werden. Ebenso ist unklar, ob E-Zigaretten auch darunter fallen werden oder nicht, immerhin plant das Land, den Verkauf von günstigen Einweg E-Zigaretten zu verbieten.

Hoffen wir das Beste für Grossbritannien, und schauen neidisch auf solche politische Vorstösse im Ausland. Unser Bund und unsere Politiker tun sich ja schon seit mehreren Jahren nur schwer daran, ein wirksames Verkaufsverbot an unter 18 jährige, sowie Werbung und Promotion von Tabakprodukten an unter 18 jährige zu verbieten und im Tabakproduktegesetz zu verankern, obwohl das Volk vor rund 2 Jahren bei einer Volksabstimmung deutlich dafür war.

Quellen: Artikel auf Swissinfo.ch / Englischer umfangreicher Artikel auf BBC.com

Neuseeland hebt das geplante Verkaufsverbot von Tabakprodukten an Minderjährige wieder auf.

Die Regierung von Neuseeland hatte letztes Jahr beschlossen, ein Verkaufsverbot an unter 18 jährige einzuführen (siehe hier), um den Tabakkonsum im Laufe der nächsten Jahre laufend zu reduzieren.

Nun will die aktuelle Regierung von Neuseeland dieses Gesetz wieder abschaffen, bevor es in Kraft tritt. Die Gründe seien: Finanzierung von Steuersenkungen, Einnahmeverluste von Kiosken und Tante-Emma Läden, und dass das Verbot zu einem Schwarzmarkt führen könnte.

Diverse Gesundheitsexperten sind entsetzt über diesen Entscheid. Neuseeland sei bisher auf einem exzellenten Weg gewesen zur Tabakprävention und dem Schutz der Bevölkerung. Nun sollen Steuern gesenkt werden auf Kosten von Rauchern, und weiterhin tausende Todesfälle jährlich durch Tabakkonsum in Kauf genommen werden. In Neuseeland ist das Rauchen die Hauptursache für vermeidbare Todesfälle, trotz dass die Raucherquote nur ca. 8% der Bevölkerung ausmacht und letztes Jahr über 80’000 Personen mit dem Rauchen aufgehört haben.

Quellen:

Artikel auf Blick.ch

Englischsprachige Artikel auf CNN und BBC.

UPDATE / AKTUELL FEBRUAR 2024: Leider hat nun die neue konservative Neuseeländische Regierung zum Entsetzen von Gesundheitsexperten das neue Gesetz tatsächlich per 29.02.2024 wieder ausser Kraft gesetzt. Diverse Quellen, z.B. Artikel auf der NZZ, Artikel im Blick.

Ständeratskommission will zukünftiges Gesetz für Tabakwerbeverbote vor Inkrafttreten abschwächen und ignoriert unseren Volkswillen.

Manche Beschlüsse vom Parlament, den Kantons- oder Stadträten, oder vom Volk mit JA angenommene Initiativen, werden manchmal innert wenigen Monaten umgesetzt – aber nur wenn sie den Politikern und Räten selbst am meisten passen.

Natürlich nicht so bei Themen bezüglich Tabakprävention oder Rauchverboten, bei welchen die Schweiz eines der rückständigsten europäischen Länder ist. Am 13. Februar 2022 wurde die Volksinitiative «Kinder ohne Tabak» deutlich vom Schweizer Stimmvolk angenommen. Erst im Mai 2023 wurde dann vom Bundesrat das zukünftige Gesetz ausgearbeitet, welches unter anderem speziell zum Jugendschutz Tabakwerbung an unter 18 jährige verbietet. Zum Beispiel auch in Printmedien, welche von unter 18 jährigen gekauft oder gelesen werden können – also praktisch in fast jeder Zeitung oder Zeitschrift.

Nun, nach Annahme der Initiative hiess es, das werde gleich im neuen Tabakproduktegesetz verankert, an welchem ja auch jahrelang im Parlament hin und her diskutiert wurde, und welches im Jahr 2024 in Kraft treten soll. Nun steht plötzlich auf einer Medienmitteilung vom Bund auf admin.ch (siehe Link und zuunterst den grauen Kasten), dass das Tabakproduktegesetz im Jahr 2024 in Kraft treten wird, aber die Initiative Kinder ohne Tabak «voraussichtlich» erst im Jahr 2026. Also nach der Abstimmung mindestens 4 Jahre, um simple Gesetze umzusetzen, welche Tabakwerbung an Jugendliche reduzieren sollen!

Und nun haben wir rein zufällig im Blick am 16. August 2023 gelesen, dass die Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit des Ständerats nicht mit dem Entwurf des Bundesrates einverstanden ist, und mit 6:5 Stimmen (2 Enthaltungen) verlangt, dass Tabakwerbung in Presseerzeugnissen, welche per Abonnemente an Erwachsene verkauft werden weiterhin erlaubt bleiben soll. Dies ist aber sehr schwammig formuliert, weil generell viele Abos erst von Volljährigen abgeschlossen werden können (Vertragsrecht), aber darunter normale Zeitschriften sind, welche dann im Haushalt herumliegen und auch von Jugendlichen gelesen werden können. Ebenso soll Tabakwerbung in der Öffentlichkeit an Orten erlaubt bleiben, zu welchen unter 18 jährige keinen Zugang haben. Da fallen uns auch nur wenige Orte ein wo das so ist, und auch hier wird alles schwammig definiert, dass am Ende wieder überall Tabakwerbung hängen wird.

Es ist unglaublich, das Volk sagt Ja zu einer Initiative, und es dauert mehrere Jahre zur Umsetzung, Teile vom Ständerat wollen die Gesetze vor Inkrafttreten bereits abschwächen, also den Volkswillen und unsere Demokratie schlichtweg ignorieren und übergehen. Und dies ist möglich über eine Ständeratskommission mit weniger als 20 Personen, welche wohl der Tabaklobby angehören. Korrupter geht es nicht mehr. Natürlich wird es auch in der Politik noch Gegenwehr geben, was natürlich das Ausarbeiten und Inkrafttreten der Werbeverbote immer mehr herauszögert. Eventuell ist es auch genau das Ziel der Gegenseite, mit solchen Kleinigkeiten Zeit zu schinden, oder so viele Ausnahmen ins Gesetz einzubauen, damit Alles beim Alten bleibt.

Als Vergleich (unabhängig ob Sie das Thema gut oder schlecht finden): In der EU sollen Verbrenner Autos (Benzin / Diesel) ab 2035 verboten werden und die Schweiz wird das voraussichtlich auch übernehmen. 12 Jahre um sehr viel in der Verkehrs-Infrastruktur, Stromerzeugung, Bau von Lade-Infrastruktur und bei Autoherstellern die Produktionen zu ändern – aber ein simples Werbeverbot für Jugendliche ist nicht in 4-5 Jahren umsetzbar. Als vor über 10 Jahren die Rauchverbote in Gastronomiebetrieben eingeführt wurden, durfte in Restaurants teilweise noch über 1 Jahr weitergeraucht werden, da die Betriebe gemäss Politiker ja Zeit brauchten, um sich auf das Rauchverbot vorzubereiten und umzustellen. Also die Zeit, um ganz einfach die Aschenbecher von den Tischen zu räumen. Kein Wunder geht in der Schweiz so viel schief, so wie träge unser System funktioniert.

Quellen: Siehe Links direkt im Artikel, oder auch die Pressemitteilung der AT-Schweiz.