SBB startet Versuch mit rauchfreien Bahnhöfen.

Niemand versteht wirklich, wieso die SBB nicht einfach auf allen Bahnhöfen ein generelles Rauchverbot aussprechen, so wie es in vielen anderen Ländern auch schon existiert. Vor allem in geschlossenen Bahnhofshallen, aber auch halboffenen Bahnhöfen oder Durchgängen, stinkt der Rauch meistens penetrant. Die SBB Kunden müssen dauernd Rauchern ausweichen, die auch zu Stosszeiten mitten in grösseren Menschengruppen in Bahnhöfen rücksichtslos rauchen. Nebst dass die Reisenden aufpassen müssen, dass ihnen niemand im Gedrängel ein Loch in die Jacke brennt. Auch verursachen die vielen achtlos auf den Boden und die Gleise geworfenen Zigarettenstummel Reinigungskosten von ca. 4 Millionen Franken jährlich, welche natürlich schlussendlich wieder von den Kunden via Ticketpreise bezahlt werden. Am 10.01.2018 informierten die SBB, dass ab 1. Februar die Bahnhöfe Basel, Bellinzona, Chur, Neuchatel, Nyon und Zürich Stadelhofen versuchsweise für einige Monate rauchfrei würden. Bei einigen Bahnhöfen werden Raucherzonen auf den Perrons eingerichtet. Was die SBB überhaupt «versuchen» wollen, bleibt schlussendlich ein wenig rätselhaft, schliesslich kann vor dem Betreten und nach dem Verlassen des Bahnhofes geraucht werden. Beschwerden erhalten die SBB nur permanent, weil es nach Rauch stinkt. Bitte schreiben auch SIE den SBB Ihre Meinung, vor allem wenn SIE sich vom Rauch an Bahnhöfen gestört fühlen.

Offizielle Medienmitteilung der SBB vom 10.01.2018

SBB Formular um die SBB zu kontaktieren (Lob und Kritik wählen)

Auch die Rundschau hat am 10.01.2018 im Schweizer Fernsehen über das Rauchverbot in Bahnhöfen, aber auch an anderen Orten wie im Kanton Tessin oder auf Kinderspielplätzen berichtet. Sie können die Sendung unter folgendem Link online schauen. (Vorsicht: Bei Befragungen / Interviews werden teilweise sehr fragwürdige und nicht durchdachte Antworten gegeben. Regen Sie sich nicht zu fest auf!)

Sendung Rundschau auf SFR vom 10.01.2018

Reservelink falls obiger nicht mehr funktioniert (Dann Rundschau und Sendung vom 10.01.2018 manuell suchen.)

Kein absolutes Rauchverbot in Oesterreich.

Nachdem Oesterreich ab Mai 2018 ein umfassendes Rauchverbot in Gaststätten geplant hatte, wurde dies bei den letzten Regierungsverhandlungen von der ÖVP und FPÖ nun doch wieder gekippt. Raucherräume die als Nebenräume geführt werden, bleiben  weiterhin erlaubt. Einzig das Rauchverbot für unter 16 jährige wird nun auf 18 Jahre erhöht. Dieser Entschluss empört viele Politiker und Aerzte, es wurde sogar eine Onlinepetition gestartet, die in wenigen Tagen bereits über 380’000 mal unterzeichnet wurde. Es scheint wie in der Schweiz zu sein: Wirksame Gesetze und Schutz vor Rauchen / Passivrauchen werden von wenigen Politikern und einflussreichen Personen manipuliert und gestoppt, obwohl das Volk etwas anderes will. Lesen Sie Details unter folgenden Links:

Artikel auf Nachrichten.at

Info und weiterführender Link über die Onlinepetition auf Nachrichten.at

Überarbeitetes Tabakproduktegesetz ohne wirksame Prävention.

Vor über einem Jahr bereits berichteten wir, dass der Ständerat das neue Tabakproduktegesetz an den Bundesrat zurückgewiesen hatte, mit der Begründung, dass dieses zu streng sei, die freie Marktwirtschaft einschränke, und die extremen Werbeverbote den Tabakkonsum nicht reduzieren würden. Nun hat der Bundesrat das Gesetz überarbeitet, aber der neue Entwurf ist eine Katastrophe und bietet praktisch keine Prävention und Jugendschutz mehr. So soll der Verkauf von Zigaretten an unter 18 jährige zwar in der ganzen Schweiz verboten werden, aber jegliche Werbung, Sponsoring, Aktionen bleiben weiterhin praktisch uneingeschränkt erlaubt. Ferner sollen E-Zigaretten mit nikotinhaltigen Stoffen sowie Snus neuerdings sogar erlaubt werden und gesetzlich mit Zigaretten gleichgestellt werden. (Anmerkung: Snus ist in der ganzen EU ausser in Schweden aus guten Gründen verboten.)  Fast alle Punkte im neuen Gesetzesentwurf sind schwächer als die EU Gesetze, und unterschreiten sogar Vorgaben der Weltgesundheitsorganisation WHO. Das neue Gesetz könnte direkt von der Tabaklobby/Industrie verfasst worden sein, nebst einem ohnehin vielerorts bereits geltenden Verkaufsverbot an unter 18 jährige,  bringt es keinerlei Prävention und Schutz von Jugendlichen, sondern nur neues Unheil.

Link: Umfangreicher Artikel auf AT Schweiz (Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention Schweiz).

Tessin plant noch mehr Schutz vor Passivrauchen.

Nachdem der Kanton Tessin schon vor vielen Jahren der erste Kanton mit einem wirkungsvollen Gesetz zum Schutz vor Passivrauchen wurde, wird nun über eine Verbesserung der Regelungen diskutiert. Die Tessiner CVP Grossrätin Nadia Ghisolfi hat gleich 4 Vorstösse eingereicht. Unter anderem soll so das Rauchen auf Spielplätzen, in Bahnhöfen und an Tram-/Bushaltestellen sowie an Eingängen von öffentlichen Gebäuden verboten werden. Auch fordert sie getrennte Raucher- und Nichtraucherplätze in Gartenrestaurants. Die Gastro Ticino, sowie andere Parteien wehren sich natürlich gegen solche Ideen, obwohl die meisten dieser Regelungen in anderen Ländern längst der Normalfall sind. Sollten diese Änderungen im Tessin durchgesetzt werden, kommen solche Verbesserungen früher oder später auch in der restlichen Schweiz. Bezüglich Kinderspielplätze sind übrigens inzwischen auch bereits andere Kantone am Diskutieren, oder haben schon Rauchverbote auf Spielplätzen erlassen.

Artikel auf 20min.ch

Interview auf 20min mit Arbeitsgem.Tabakprävention

Neue Studie zeigt: E-Zigaretten gefährlicher als gedacht

Trügerische Sicherheit

E-Zigaretten werden oft als harmloser Zeitvertreib oder gesündere Alternative oder sogar Aufhörhilfe gesehen.

Eine Schwedische Studie hat nun gezeigt, dass E-Zigaretten viel gefährlicher sind, als weithin angenommen!

Insbesondere nikotinhaltige E-Zigaretten, die in der Schweiz nach wie vor illegal sind, aber dennoch mehr oder weniger offen verkauft werden, sind sehr gefährlich.

Sie führen unter anderem zu arterieller Steifigkeit, und damit langfristig zu einem erhöhten Risiko für Herzattacken und Schlaganfälle.

Nikotinhaltige Präparate verstärken diesen Effekt deutlich und erhöhen zudem den Puls und den Blutdruck.

Wie bei konventionellen Zigaretten ist nicht nur der Raucher selber gefährdet, wer passiv mitrauchen muss, wird ebenfalls gesundheitlich geschädigt.

In mehrfacher Hinsicht gefährlich für Kinder und Jugendliche

Aus unserer Sicht dienen E-Zigaretten vor allem dazu, das Rauchen bei Kindern und Jugendlichen wieder cool und modern erscheinen zu lassen, um mehr lebenslange Konsumenten zu gewinnen, aber auch dazu, Rauchverbote auszuhebeln, die der Tabaklobby am Meisten das Geschäft vermiesen.

Leider ist die Schweiz punkto Rauchverbot in der Öffentlichkeit gegenüber westeuropäischen Standards jahrzehnelang im Hintertreffen. Wir haben auf Bundesebene das alte spanische Modell, dass dort vor vielen Jahren massiv verschärft wurde, weil es schlicht nichts gebracht hat.

Warum der Bund nicht endlich massiv gegen Händler vorgeht, die illegalerweise nikotinhaltige E-Zigaretten in der Schweiz verkaufen, muss man sich ebenfalls fragen.

https://www.eurekalert.org/pub_releases/2017-09/elf-elt090817.php

 

Neue Gesetze in Österreich rund um das Rauchen.

Als eines der letzten EU Länder führt auch Österreich ein Verkaufsverbot von Zigaretten an Jugendliche unter 18 Jahren ab dem Jahr 2018 ein. Ebenso wird in Österreich das Rauchen in Restaurants ebenfalls ab dem Jahr 2018 komplett verboten. Die Schweiz kann davon nur träumen. Während es in einigen Kantonen in Restaurants komplett rauchfrei ist, und es (teilweise «freiwillige») Verkaufsverbote an unter 16 oder 18 jährige gibt, gilt vielerorts noch das löcherige Bundesgesetz welches Raucherbetriebe zulässt. Auch dürfen manche Kantone Zigaretten völlig legal an Kinder verkaufen. An neuen wirksamen Gesetzen tut sich die Politik schwer, das neue Tabakproduktegesetz wurde von den Räten abgewimmelt, so dass der Bundesrat nun eine neue «schwächere» Vorlage ausarbeiten muss.

Quelle für Osterreich-Gesetze: Artikel auf 20min.ch

Japan plant ein Rauchverbot.

In Japan darf momentan noch praktisch überall geraucht werden, im Gegensatz zu vielen anderen Ländern sogar auch noch in Restaurants, Bars usw.  Das japanische Gesundheitsministerium überlegte bereits im September ein Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden einzuführen, nun hat es einen Gesetzesentwurf vorgestellt, der einen umfassenden Schutz vor Passivrauchen einführen soll. Einzig spezielle, abgetrennte Raucherräume sollen in Ausnahmefällen erlaubt sein. Hintergrund für diese Änderungen sollen unter anderem die kommenden olympischen Sommerspiele sein, welche im Jahr 2020 in Japan stattfinden.

Artikel auf Asienspiegel.ch

Philippinen vor Einführung eines umfassenden Rauchverbotes.

Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte plant ein landesweites Rauchverbot an öffentlichen Orten, seien es solche in öffentlichen Innenräumen oder auch draussen in Parks, an Busstationen usw.  Bei Missachtung drohen Geldstrafen, im Wiederholungsfalle müssen sich die Fehlbaren einer «Raucherberatung» unterziehen. Man findet verschiedene Angaben im Internet, wann das Gesetz genau in Kraft treten soll, aber es scheint ziemlich sicher zu sein, dass der Präsident diesbezüglich keinen Spass versteht und keine Kompromisse will. Eine Aussage war auch «Man wolle damit nicht verhindern dass Menschen rauchen, sondern sie sollen es nur nicht dort tun, wo sich Nichtraucher aufhalten.»

Quellen: Artikel auf Heise.de  und weitere News-Seiten.

Auch die Haut raucht mit.

Wer auch heute noch als Nichtraucher jeglichem Tabakrauch aus dem Wege geht und diesen meidet, handelt absolut richtig. Eine neue Deutsch/Dänische Studie zeigt, dass auch über die Haut viel Nikotin aufgenommen wird. So zum Beispiel bei Leuten die 3 Stunden im Rauch standen, aber eine Atemschutzmaske trugen. Oder bei einer Person, die ein T-Shirt angezogen hatte, welches 5 Tage in einem verrauchten Raum hing. Dass Nikotin nicht gesund ist wissen wir schon lange, aber Spezialisten warnen vor allem bei Kindern und Schwangeren Personen davor, dass sich diese lange in verrauchten Räumen aufhalten.

Artikel im Kurier.at  oder hier der Link zur Studie

Graubünden bleibt beim Rauchverbot.

Grade erst im August 2016 war der Grosse Rat des Kantons Graubünden damit beschäftigt, das kantonale Gesundheitsgesetz komplett zu revidieren. Ein Thema (von der «Kommission für Gesundheit und Soziales») war, das kantonal geltende Rauchverbot abzuschaffen, und wieder zur lückenhaften Bundeslösung zurückzukehren, d.h. es wären wieder Raucherbetriebe zugelassen worden (80m2 Regel).  Am Ende wurde die Änderung aber mit 95:15 Stimmen deutlich abgelehnt, der Kanton Graubünden hat also weiterhin ein wirksames Rauchverbot. Trotzdem zeigt dieses Beispiel, wie schnell so eine Gesetzesänderung schlimmstenfalls passieren könnte, und als negatives Beispiel für andere dienen würde.

Ein umfangreicher Artikel erschien auf suedostschweiz.ch