Die Stadt Wien wehrt sich gegen ein verrauchtes Österreich.

Wir berichteten vor einiger Zeit, dass Österreich am 1. Mai 2018 doch kein umfassendes Rauchverbot eingeführt hat, obwohl dies seit eigentlich fast 3 Jahren schon beschlossen war. Es wurde zwar ein Verkaufsverbot an unter 18 jährige eingeführt, sowie ein Rauchverbot in Autos, in denen Kinder mitfahren, aber in Restaurants und Bars darf grösstenteils dank vielen Ausnahmeregelungen in bedienten Raucherräumen munter weitergeraucht werden. Es läuft ein Volksbegehren verschiedenster Institutionen, wo bereits über 591000 Österreicher für das umfassende Rauchverbot in der Öffentlichkeit sind, und es im Oktober zur «Eintragungswoche des Volksbegehrens» kommt. Aber auch der Stadt Wien «stinkt» das nicht eingeführte Gesetz, da vor allem das Personal sowie nichtrauchende Gäste nicht vom Rauch geschützt sind, und sogar Kinder in solche Lokale mitgenommen werden dürfen. Die Wiener Umweltstadträtin Ulli Sima und Gesundheitsstadtrat Peter Hacker haben nun den Gang zum Verfassungsgerichtshof angekündigt. Mit der Verfassungsklage möchten sie erreichen, dass die gekippten Rauchverbote doch noch Gültigkeit erlangen. Auf folgenden Seiten finden Sie ausführliche Berichte direkt aus Österreich.

Artikel auf Kleinezeitung.at

Vergleichbarer Artikel auf DiePresse.com

Dontsmoke.at – Das Österreichische Volksbegehren (Als AT Bürger unbedingt anschauen!)

Politik denkt an ein Verkaufsverbot von E-Zigaretten an Minderjährige.

Seit April 2018 dürfen in der Schweiz auf Grund eines Urteils des Bundesverwaltungsgerichts auch nikotinhaltige Liquids für E-Zigaretten im Rahmen der EU-Richtlinien verkauft werden. Liquids sind die Flüssigkeiten, welche in E-Zigaretten verdampft und inhaliert werden. Die Richtlinien für Werbung und Altersgrenzen wurden aber nicht übernommen. Kinder und Jugendliche dürfen in der Schweiz absolut legal nikotinhaltige Liquids für E-Zigaretten kaufen und konsumieren. Der FDP Ständerat Joachim Eder möchte dies ändern und ein Verkaufsverbot an unter 18 Jährige einführen, da auch E-Zigaretten zur Abhängigkeit führen können, und gesundheitsschädigende Stoffe enthalten wie z.B. Formaldehyd, Diacetyl und weitere. Erwähnt werden auch Vorfälle von explodierenden E-Zigaretten, was bei mangelhafter Elektronik und vor allem falsch verwendeten Lithium Akkus oder Akku-Typen durchaus vorkommen kann. Sogar Tabakfirmen wie Japan Tobacco Int. oder die Swiss Vape and Trading Association SVTA unterstützen angeblich den Vorschlag des Verkaufsverbotes an unter 18 Jährige, natürlich mit dem Hintergedanken, das Image zu bewahren, und auch um allfällige zukünftige strengere Gesetze im voraus zu vermeiden. Sogar seitens SVP und IG-Freiheit die sonst sehr radikal gegen Verbote sind, wird so eine Regelung unterstützt, mit Vermerk dass es nicht «zur Erziehung» verkommen darf. Hoffen wir, der FDP Ständerat setzt seine Idee durch, nachdem ja schon alle anderen Einschränkungen bei normalen Zigaretten (Werbeverbote usw.) vom National- und Ständerat praktisch verworfen wurden.

Quellen: Diverse, sowie Artikel auf Onlinezeitung 20 Minuten.

Am 31.05.2018 war der Welttag ohne Tabak – Die Schweiz steht schlecht da.

Der 31.5.2018 war der Welttag ohne Tabak. Dieses Jahr ging es besonders darum, auf den häufig unterschätzten Zusammenhang zwischen Tabakkonsum und Herz-/Kreislaufkrankheiten hinzuweisen. Immerhin sterben jährlich ca. 9500 Menschen nur schon in der Schweiz an den direkten Folgen des Tabakkonsums, weltweit sind es jährlich tatsächlich etwa 7 Millionen Menschen. Viele davon wissen überhaupt nicht, wie schädlich das Rauchen tatsächlich ist. Auch E-Zigaretten sind keinesfalls harmlos wie viele denken und schädigen die Gesundheit, auch wenn genaue Langzeitstudien momentan noch fehlen.

In der Schweiz liegt der Raucheranteil der Bevölkerung bei sehr hohen 25%, speziell weil bei uns Tabak im Vergleich zu anderen Ländern viel freier beworben werden darf, und in der Öffentlichkeit überall konsumiert werden darf.  Der National- und Ständerat wehren sich absolut gegen griffigere Verbote und haben das neue Tabakproduktegesetz so weit abgeschwächt, dass es keinen Nutzen mehr hat.

Nach Hochrechnungen der WHO, wird das weltweite Ziel die Raucherquote zwischen 2010 und 2025 um 30% zu senken keinesfalls erreicht werden, auch in der Schweiz nicht.

Umfassende Informationen und Artikel finden Sie hier:

Artikel auf AT-Schweiz über den Welttag ohne Tabak

WHO Webseite – Welttag ohne Tabak (Englisch)

Raucherrate sinkt gemäss WHO zu langsam – Artikel Luzerner Zeitung.

Initiative gegen das misslungene Tabakproduktgesetz in der Schweiz – Unbedingt mitmachen und unterschreiben!

Der Vorentwurf zum neuen Schweizer Tabakproduktgesetz wurde auf Druck einer Mehrheit vom National- und Ständerat am 23.03.2018 vom Bundesrat definitiv abgeschwächt und beinhaltet praktisch keine wirksamen Massnahmen mehr gegen Tabakwerbung und Sponsoring. Vor allem Kinder und Jugendliche werden dadurch nicht von aggressiver Tabakwerbung geschützt. Diese Altersgruppe ist besonders gefährdet, um mit dem Rauchen anzufangen und lebenslang abhängig zu sein. Auch ist es fast die einzige Gruppe von möglichen Neukunden für die Tabakindustrie, je älter Erwachsene werden, desto weniger fangen sie mit dem Rauchen an. Daher auch der extreme Widerstand mancher Politiker und der Tabaklobby gegen wirksame Werbeverbote und Jugendprävention.  Noch schlimmer: Mit dem neuen Gesetz wird der Schweizer Markt für das fast in der ganzen EU verbotene SNUS (Oral- / Mundtabak) und nikotinhaltige Produkte für E-Zigaretten geöffnet.

Von diversen Schweizer Organisationen rund um den Gesundheitsschutz und Tabakprävention wurde nun die Initiative «Ja zum Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Tabakwerbung» lanciert. Bis zum 20.09.2019 sollen 100’000 Unterschriften gesammelt werden um unsere Kinder und Jugend wirksam vor Tabakwerbung zu schützen. Folgende Links führen zur Initiative und auch zu weiteren Publikationen und Artikeln zu diesem sehr wichtigen Thema:

Link zur Seite www.kinderohnetabak.ch mit allen Infos und Unterschriftenbogen

Umfangreicher Artikel über die Initiative auf at-schweiz

PDF Zeitschrift von AT Schweiz mit Artikel über das Tabakproduktgesetz

Österreich führt kein komplettes Rauchverbot ein – Volksbegehren höchst erfolgreich.

Chaos in Österreich: Schon vor 3 Jahren wurde in Österreich beschlossen, dass ab 1. Mai 2018 ein generelles Rauchverbot in allen Restaurants gelten solle, ohne dass bediente Raucherräume und Ausnahmen erlaubt wären. Nun hat das Parlament dieses Gesetz am 22. März wieder abgeändert, so dass die bisherige Lösung gelten soll, mit sehr viel Freiheiten für die Gastronomiebetriebe. So gilt zwar theoretisch ein Rauchverbot in Räumen in welchen Essen und Trinken serviert wird, aber Raucherräume beliebiger Grösse sind erlaubt, und die Umsetzung wird ziemlich frei interpretiert. Einzig in Autos gilt neu ein Rauchverbot, wenn Minderjährige mitfahren und ein Verkaufsverbot von Zigaretten an unter 18 jährige.

Dies lassen sich nicht alle gefallen: Vom 15. Februar bis 4. April 2018 läuft ein Volksbegehren von der Österreichischen Krebshilfe und der Wiener Ärztekammer für ein komplettes Rauchverbot in der Gastronomie, bei dem bis am 28.03. bereits 562’000 Unterschriften gesammelt wurden. Wir werden in Kürze berichten wie es in Österreich weitergeht.

Umfangreicher Artikel auf Kurier.at

Falls Sie Österreicher/in sind und mitmachen wollen: https://dontsmoke.at/

SBB startet Versuch mit rauchfreien Bahnhöfen.

Niemand versteht wirklich, wieso die SBB nicht einfach auf allen Bahnhöfen ein generelles Rauchverbot aussprechen, so wie es in vielen anderen Ländern auch schon existiert. Vor allem in geschlossenen Bahnhofshallen, aber auch halboffenen Bahnhöfen oder Durchgängen, stinkt der Rauch meistens penetrant. Die SBB Kunden müssen dauernd Rauchern ausweichen, die auch zu Stosszeiten mitten in grösseren Menschengruppen in Bahnhöfen rücksichtslos rauchen. Nebst dass die Reisenden aufpassen müssen, dass ihnen niemand im Gedrängel ein Loch in die Jacke brennt. Auch verursachen die vielen achtlos auf den Boden und die Gleise geworfenen Zigarettenstummel Reinigungskosten von ca. 4 Millionen Franken jährlich, welche natürlich schlussendlich wieder von den Kunden via Ticketpreise bezahlt werden. Am 10.01.2018 informierten die SBB, dass ab 1. Februar die Bahnhöfe Basel, Bellinzona, Chur, Neuchatel, Nyon und Zürich Stadelhofen versuchsweise für einige Monate rauchfrei würden. Bei einigen Bahnhöfen werden Raucherzonen auf den Perrons eingerichtet. Was die SBB überhaupt «versuchen» wollen, bleibt schlussendlich ein wenig rätselhaft, schliesslich kann vor dem Betreten und nach dem Verlassen des Bahnhofes geraucht werden. Beschwerden erhalten die SBB nur permanent, weil es nach Rauch stinkt. Bitte schreiben auch SIE den SBB Ihre Meinung, vor allem wenn SIE sich vom Rauch an Bahnhöfen gestört fühlen.

Offizielle Medienmitteilung der SBB vom 10.01.2018

SBB Formular um die SBB zu kontaktieren (Lob und Kritik wählen)

Auch die Rundschau hat am 10.01.2018 im Schweizer Fernsehen über das Rauchverbot in Bahnhöfen, aber auch an anderen Orten wie im Kanton Tessin oder auf Kinderspielplätzen berichtet. Sie können die Sendung unter folgendem Link online schauen. (Vorsicht: Bei Befragungen / Interviews werden teilweise sehr fragwürdige und nicht durchdachte Antworten gegeben. Regen Sie sich nicht zu fest auf!)

Sendung Rundschau auf SFR vom 10.01.2018

Reservelink falls obiger nicht mehr funktioniert (Dann Rundschau und Sendung vom 10.01.2018 manuell suchen.)

Kein absolutes Rauchverbot in Oesterreich.

Nachdem Oesterreich ab Mai 2018 ein umfassendes Rauchverbot in Gaststätten geplant hatte, wurde dies bei den letzten Regierungsverhandlungen von der ÖVP und FPÖ nun doch wieder gekippt. Raucherräume die als Nebenräume geführt werden, bleiben  weiterhin erlaubt. Einzig das Rauchverbot für unter 16 jährige wird nun auf 18 Jahre erhöht. Dieser Entschluss empört viele Politiker und Aerzte, es wurde sogar eine Onlinepetition gestartet, die in wenigen Tagen bereits über 380’000 mal unterzeichnet wurde. Es scheint wie in der Schweiz zu sein: Wirksame Gesetze und Schutz vor Rauchen / Passivrauchen werden von wenigen Politikern und einflussreichen Personen manipuliert und gestoppt, obwohl das Volk etwas anderes will. Lesen Sie Details unter folgenden Links:

Artikel auf Nachrichten.at

Info und weiterführender Link über die Onlinepetition auf Nachrichten.at

Überarbeitetes Tabakproduktegesetz ohne wirksame Prävention.

Vor über einem Jahr bereits berichteten wir, dass der Ständerat das neue Tabakproduktegesetz an den Bundesrat zurückgewiesen hatte, mit der Begründung, dass dieses zu streng sei, die freie Marktwirtschaft einschränke, und die extremen Werbeverbote den Tabakkonsum nicht reduzieren würden. Nun hat der Bundesrat das Gesetz überarbeitet, aber der neue Entwurf ist eine Katastrophe und bietet praktisch keine Prävention und Jugendschutz mehr. So soll der Verkauf von Zigaretten an unter 18 jährige zwar in der ganzen Schweiz verboten werden, aber jegliche Werbung, Sponsoring, Aktionen bleiben weiterhin praktisch uneingeschränkt erlaubt. Ferner sollen E-Zigaretten mit nikotinhaltigen Stoffen sowie Snus neuerdings sogar erlaubt werden und gesetzlich mit Zigaretten gleichgestellt werden. (Anmerkung: Snus ist in der ganzen EU ausser in Schweden aus guten Gründen verboten.)  Fast alle Punkte im neuen Gesetzesentwurf sind schwächer als die EU Gesetze, und unterschreiten sogar Vorgaben der Weltgesundheitsorganisation WHO. Das neue Gesetz könnte direkt von der Tabaklobby/Industrie verfasst worden sein, nebst einem ohnehin vielerorts bereits geltenden Verkaufsverbot an unter 18 jährige,  bringt es keinerlei Prävention und Schutz von Jugendlichen, sondern nur neues Unheil.

Link: Umfangreicher Artikel auf AT Schweiz (Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention Schweiz).

Tessin plant noch mehr Schutz vor Passivrauchen.

Nachdem der Kanton Tessin schon vor vielen Jahren der erste Kanton mit einem wirkungsvollen Gesetz zum Schutz vor Passivrauchen wurde, wird nun über eine Verbesserung der Regelungen diskutiert. Die Tessiner CVP Grossrätin Nadia Ghisolfi hat gleich 4 Vorstösse eingereicht. Unter anderem soll so das Rauchen auf Spielplätzen, in Bahnhöfen und an Tram-/Bushaltestellen sowie an Eingängen von öffentlichen Gebäuden verboten werden. Auch fordert sie getrennte Raucher- und Nichtraucherplätze in Gartenrestaurants. Die Gastro Ticino, sowie andere Parteien wehren sich natürlich gegen solche Ideen, obwohl die meisten dieser Regelungen in anderen Ländern längst der Normalfall sind. Sollten diese Änderungen im Tessin durchgesetzt werden, kommen solche Verbesserungen früher oder später auch in der restlichen Schweiz. Bezüglich Kinderspielplätze sind übrigens inzwischen auch bereits andere Kantone am Diskutieren, oder haben schon Rauchverbote auf Spielplätzen erlassen.

Artikel auf 20min.ch

Interview auf 20min mit Arbeitsgem.Tabakprävention

Neue Studie zeigt: E-Zigaretten gefährlicher als gedacht

Trügerische Sicherheit

E-Zigaretten werden oft als harmloser Zeitvertreib oder gesündere Alternative oder sogar Aufhörhilfe gesehen.

Eine Schwedische Studie hat nun gezeigt, dass E-Zigaretten viel gefährlicher sind, als weithin angenommen!

Insbesondere nikotinhaltige E-Zigaretten, die in der Schweiz nach wie vor illegal sind, aber dennoch mehr oder weniger offen verkauft werden, sind sehr gefährlich.

Sie führen unter anderem zu arterieller Steifigkeit, und damit langfristig zu einem erhöhten Risiko für Herzattacken und Schlaganfälle.

Nikotinhaltige Präparate verstärken diesen Effekt deutlich und erhöhen zudem den Puls und den Blutdruck.

Wie bei konventionellen Zigaretten ist nicht nur der Raucher selber gefährdet, wer passiv mitrauchen muss, wird ebenfalls gesundheitlich geschädigt.

In mehrfacher Hinsicht gefährlich für Kinder und Jugendliche

Aus unserer Sicht dienen E-Zigaretten vor allem dazu, das Rauchen bei Kindern und Jugendlichen wieder cool und modern erscheinen zu lassen, um mehr lebenslange Konsumenten zu gewinnen, aber auch dazu, Rauchverbote auszuhebeln, die der Tabaklobby am Meisten das Geschäft vermiesen.

Leider ist die Schweiz punkto Rauchverbot in der Öffentlichkeit gegenüber westeuropäischen Standards jahrzehnelang im Hintertreffen. Wir haben auf Bundesebene das alte spanische Modell, dass dort vor vielen Jahren massiv verschärft wurde, weil es schlicht nichts gebracht hat.

Warum der Bund nicht endlich massiv gegen Händler vorgeht, die illegalerweise nikotinhaltige E-Zigaretten in der Schweiz verkaufen, muss man sich ebenfalls fragen.

https://www.eurekalert.org/pub_releases/2017-09/elf-elt090817.php