Ab heute führt Frankreich Rauchverbote an Stränden, in Parks, Gärten, Spielplätzen, Stadien, Bushaltestellen ein, aber auch vor Schulen oder Bibliotheken und weiteren Orten sollen Rauchverbote gelten, deren Umfang teilweise noch bestimmt werden muss.
Der Französischen Gesundheitsministerin Catherine Vautrine geht es dabei besonders darum, Kinder und Jugendliche vor Tabakrauch zu schützen, oder auch damit Kinder beim Zuschauen beim Rauchen, nicht selbst zum Ausprobieren animiert werden. Bei Schulen sollen die Rauchverbote beispielsweise auch rund um die Gebäude gelten, damit Schüler nicht in den Pausen raus gehen können zum Rauchen. Die Französische Regierung betont, dass in Frankreich schätzungweise 90% der Raucher vor ihrem 18. Lebensjahr mit dem Rauchen beginnen.
Bei Verstössen drohen Bussen bis zu 135 Euro. Leider gilt das Verbot nur für normale Zigaretten, und leider nicht für E-Zigaretten. Ebenso sind ausgerechnet Aussenbereiche von Restaurants und Cafes ausgeschlossen, wobei ja vor allem auch dort Familien mit Kindern sitzen. Andere Länder sind da bereits weiter, Schlusslicht bildet in Europa natürlich wieder einmal die Schweiz, wo draussen noch vielerorts geraucht wird, beispielsweise an Bahnhöfen wo es eigentlich längst verboten ist, Spielplätze verkommen zu öffentlichen Fumoirs usw.
Auch treten auf Grund der französischen Kultur, in welcher das Rauchen lange ein Statussymbol war, oder das Rauchen in französischen Filmen immer noch häufig gezeigt wird, Gegenstimmen auf, oder auch die Frage, wie Rauchverbote an Stränden umgesetzt oder kontrolliert werden soll. So gelte in Marseille am Strand bereits seit 2021 ein lokales Rauchverbot, aber Kippen am Strand sind bis heute weitverbreitet.
Die Ansätze und Ideen sind gut, werden aber leider wie in der Schweiz nur halbherzig umgesetzt und kontrolliert. Immerhin scheint die Französische Gesundheitsbehörde mehr durchzusetzen, als bei uns der Bund. Auch wenn es dort innerhalb der Behörde Leute gibt, die am falschen Ort sitzen. So sagte Anfangs Jahr der dortige Minister Yannick Neuder, dass er zu Rauchverboten in Cafes keine Meinung habe, und man die Franzosen in Ruhe lassen solle.
In Frankreich ist Tabak und Rauchen jährlich für etwa 75’000 Todesfälle verantwortlich (in der Schweiz jährlich immer noch bis ca. 10’000), und in Frankreich verursacht das Rauchen Kosten bis 156 Milliarden Euro. Auch in der Schweiz sind es mehrere Milliarden jährlich, auch wenn dies vom Bund totgeschwiegen wird, oder von der Tabaklobby «schöngeredet» wird, und nur Steuereinnahmen usw. gerechnet werden, anstatt die gewaltigen Gesundheitsschäden und wirtschaftlichen Schäden mitgerechnet werden.
Quellen: Diverse Medien und Zeitungen, z.B. Artikel auf Welt.de, SRF.ch und vielen mehr.