Passivrauchende Restaurantmitarbeiter

Dank Rauchverbot altert Servicepersonal weniger schnell
(August 2012)

Das seit 2010 in der Schweiz geltende Rauchverbot macht Gastronomie-Servicepersonal gesünder:
Eine Studie des Schweizerischen Tropen- und Public-Health-Instituts (Swiss TPH) in Basel stellt anhand von Herz-Kreislauf-Indikatoren eine deutliche Verbesserung fest.

Basel. – Zusammengefasst entsprächen die Effekte des wegfallenden Rauches auf die Untersuchten etwa drei Jahren ausbleibender Alterung, sagte Martin Röösli vom Swiss TPH auf Anfrage zur Nachrichtenagentur sda – ohne Passivrauchen bleibt man also deutlich jünger.

Im Jahr 2010, noch vor dem Rauchverbot, fand die erste medizinische Untersuchung statt, sechs und zwölf Monate darauf die weiteren. Die Teilnehmenden erhielten auch Mess-Badges angeheftet, welche die Rauchbelastung aufzeichneten. Vor dem Rauchverbot entsprach der Passivrauch im Schnitt dem Inhalieren von fünf Zigaretten täglich.

Mit dem Verbot lag die Belastung 16 Mal tiefer. Die Ergebnisse sind laut Röösli signifikant. Bei 56 Personen sei eine Veränderung dank dem Rauchverbot festzustellen gewesen. Von jenen, die keine Veränderung erlebten, arbeiteten einige weiter in Raucherlokalen, andere hatten vorher schon in rauchfreien Lokalen gearbeitet.

Konkret analysiert wurden Herzrhythmusvariabilität und Pulswellengeschwindigkeit. Beides lässt Schlüsse zu auf das Herzinfarkt- und das Arteriosklerose-Risiko. Eine höhere Herzfrequenz-Anpassungsfähigkeit erlaubt dem Körper besser mit Belastungen wie Stress umzugehen. In Raucherloklalen besserten diese Werte nicht.

Dies weise auf ein kleineres Risiko für Arterienverkalkung hin. Bei allen Analysen seien Faktoren wie Alter, Geschlecht, Gewicht etcetera berücksichtigt worden.

Quelle: sda Datum: 30.08.2012, 04:00 Uhr

http://www.suedostschweiz.ch/vermischtes/dank-rauchverbot-altert-servicpersonal-weniger-schnell

 

Gesündere Iren dank Rauchverbot (Mai 2010)

Das Rauchverbot in Irland hat die Gesundheit der Kneipenmitarbeiter deutlich verbessert, berichtet das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg.
Das Rauchverbot in Irland hat die Gesundheit der Kneipenmitarbeiter deutlich verbessert. Das Pub-Personal klage heute seltener über Husten, gerötete Augen und Rachenreizungen als vor Einführung der rauchfreien Gastronomie, berichtete das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg mit Verweis auf eine irische Studie.

Die Lungenfunktion der Mitarbeiter habe sich merklich gesteigert. Zugleich sprachen sich laut DKFZ in einer deutschen Umfrage zwei von drei Menschen für ein Rauchverbot in Restaurants aus.

Die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) hatte im Auftrag des Krebsforschungszentrums im Februar bundesweit rund 2000 Menschen im Alter von 14 bis 80 Jahren befragt.

Der Wunsch nach einem Rauchverbot in Gaststätten hat demnach mit 67 Prozent im Vergleich zum Vorjahr deutlich zugenommen. Im Februar 2006 hatten sich in der gleichen repräsentativen Umfrage 59 Prozent dafür ausgesprochen, im Februar 2005 waren es 53 Prozent. Die Zustimmung zu einem Rauchverbot zieht sich dabei durch alle politischen Lager und steigt mit der Schulbildung.

Welche zum Teil drastische Wirkung ein Rauchverbot haben kann, belegt die irische Studie der Forscher um Prof. Luke Clancy vom Forschungsinstitut für eine tabakfreie Gesellschaft in Dublin.

Die Wissenschaftler hatten für ihre im Fachblatt American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine veröffentlichte Analyse Luftqualität und Mitarbeiter von 42 Pubs in Dublin untersucht.

Irland hatte im März 2004 als erstes Land in Europa eine vollständig rauchfreie Gastronomie eingeführt.

Ein Jahr nach Einführung des Rauchverbots klagten demnach unter den in Pubs beschäftigten Nichtrauchern statt ehemals fast 60 Prozent nur noch 15 Prozent über gerötete oder gereizte Augen.

Auch rauchende Mitarbeiter profitierten von ihrem qualmfreien Arbeitsplatz: Zwar blieben bei ihnen Hustenattacken am Morgen unverändert häufig, Klagen über Reizungen im Rachen halbierten sich jedoch in etwa.

Die Messungen der Luft belegten, dass die Konzentrationen schädlicher Partikel und des krebserzeugenden Benzols stark zurückgegangen sei.

Clancy hatte laut DKFZ zunächst von September 2003 bis März 2004 die Schadstoffbelastung in der Kneipenluft und den Gesundheitszustand der Mitarbeiter untersucht, kurz bevor das irische Verbot in Kraft trat.

Diese Daten verglich er mit denen einer identischen Untersuchung genau ein Jahr später.
http://www.sueddeutsche.de/leben/gastronomie-gesuendere-iren-dank-rauchverbot-1.721907