Überarbeitetes Tabakproduktegesetz ohne wirksame Prävention.

Vor über einem Jahr bereits berichteten wir, dass der Ständerat das neue Tabakproduktegesetz an den Bundesrat zurückgewiesen hatte, mit der Begründung, dass dieses zu streng sei, die freie Marktwirtschaft einschränke, und die extremen Werbeverbote den Tabakkonsum nicht reduzieren würden. Nun hat der Bundesrat das Gesetz überarbeitet, aber der neue Entwurf ist eine Katastrophe und bietet praktisch keine Prävention und Jugendschutz mehr. So soll der Verkauf von Zigaretten an unter 18 jährige zwar in der ganzen Schweiz verboten werden, aber jegliche Werbung, Sponsoring, Aktionen bleiben weiterhin praktisch uneingeschränkt erlaubt. Ferner sollen E-Zigaretten mit nikotinhaltigen Stoffen sowie Snus neuerdings sogar erlaubt werden und gesetzlich mit Zigaretten gleichgestellt werden. (Anmerkung: Snus ist in der ganzen EU ausser in Schweden aus guten Gründen verboten.)  Fast alle Punkte im neuen Gesetzesentwurf sind schwächer als die EU Gesetze, und unterschreiten sogar Vorgaben der Weltgesundheitsorganisation WHO. Das neue Gesetz könnte direkt von der Tabaklobby/Industrie verfasst worden sein, nebst einem ohnehin vielerorts bereits geltenden Verkaufsverbot an unter 18 jährige,  bringt es keinerlei Prävention und Schutz von Jugendlichen, sondern nur neues Unheil.

Link: Umfangreicher Artikel auf AT Schweiz (Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention Schweiz).